John_VentreDie Volatilität an den Rohstoffmärkten hat die Anleger bewogen, sich fluchtartig zurückzuziehen. Was nun? Das fragt John Ventre von Skandia.

John Ventre ist leitender Manager des Skandia Diversified Fund. Derzeit verwaltet er für die SIG ein Fondsvermögen von rund 2,1 Milliarden britische Pfund.

Rohstoffmärkte sind von Natur aus spekulativ. Die jüngsten Marktaktivitäten haben deutlich gemacht, dass zu viele Anleger in den gleichen Positionen engagiert waren – der klassische Fall eines „Herdentriebs“.

In der Vergangenheit konnten wir derartige Blasen am Rohstoffmarkt über die Daten der CFTC erkennen, die auf den obligatorischen Erhebungen der US Commodity Futures Trading Comission basieren. Heutzutage findet jedoch ein grösserer Teil der Transaktionen im Freiverkehr statt, so dass die CFTC-Daten mittlerweile weniger aufschlussreich sind.

Doch, was nun?

Die fundamentale These hinter der Erwartung höherer Rohstoffpreise bleibt intakt:

  • Mittelfristig wird die Nachfrage aus den Emerging Markets nicht nachlassen, auch wenn steigende Zinsen das kurzfristige Interesse eindämmen sollten.
  • Das Rohstoffangebot ist unterdessen alles andere als unbegrenzt. Die Grenzkosten der Produktion (beispielsweise die Förderkosten eines weiteren Barrel Rohöl aus einer existierenden Quelle) steigen. Die Explorationskosten im Rohstoffsektor steigen sogar noch viel schneller, da die Erschließung neuer Felder und Minen kostspieliger ist als der Betrieb ausgebauter Förderstellen, deren Fördermenge geringer ausfällt.

Wie können Anleger diesen Trend nutzen?

Auf Grund der bereits erwähnten Kosten von Produktion respektive Exploration ziehen wir physische Rohstoffe den Rohstoffunternehmen vor.

Das Geschäft von Energie- und Bergwerksunternehmen, vor allem den grösseren unter ihnen, besteht generell aus dem Verkauf von Gütern, die ihnen allmählich ausgehen. Weniger stabile Unternehmen, die zum Überleben auf Akquisitionen angewiesen sind, können sich als klassische Wertfalle erweisen.

Agrarunternehmen anstaat Agrarrohstoffe

Investitionen in Agrarrohstoffe können dagegen auf lange Sicht problematisch sein, da durch eine Intensivierung des Anbaus stets ein neues Angebot erzeugt werden kann. Es ist auch nie abzusehen, wann das Angebot durch eine neue Technologie wie den ertragsstarken Mexikoweizen revolutioniert wird, der Norman Borlaug 1970 den Friedensnobelpreis einbrachte.

Wir ziehen deshalb Agrarunternehmen vor, die ihre Gewinne über Produktion oder Transport erzielen. Denn obwohl die Nachfrage nach Nahrungsmitteln mit dem Aufkommen der Mittelschicht in den Schwellenländern mit Sicherheit weiter wächst, besteht keine Sicherheit über den Fortbestand des hohen Preisniveaus.

 

 

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