Der Star-Investor meldet sich zu Wort. Sein Kommentar zur Börsenkrise: Jetzt sei nicht Zeit für Furcht –  jetzt sei Zeit für Action.

In diesen Zeiten hören wohl gern auf Orakel, und das Orakel von Omaha hat sich jetzt zu Wort gemeldet. In einem Gespräch mit «CNN Money», am Dienstag geführt und gestern erschienen, gab sich Warren Buffett bester Laune: «Je tiefer die Sache fällt, desto mehr kaufe ich», kommentierte er den Salami-Crash an den Börsen: «Wir kaufen» – oder auf Englisch: «We are in the business of buying».

Und zwar investiere Berkshire Hathaway sowohl in Bonds als auch in Aktien. Schade nur: Im «CNN-Money»-Gespräch weigerte sich Buffett, konkret zu benennen, auf welche Titel er derzeit setzt.

Buffett und der Rolex-Index

Aber: Alle Bereiche, auf die er gesetzt habe, hätten sich bislang immer wieder erholt, «sogar unsere Geschäfte in Europa laufen nicht so schlecht»; einzige Ausnahme: Investitionen im Wohn-Immobilienbereich. (Bekanntlich hatte Buffett 2009 auch 3 Milliarden Franken in Swiss Re investiert, ein Engagement, aus dem er zu Jahresbeginn mit einem Plus von knapp 1,4 Milliarden wieder aussteigen konnte).

«Das Geschäft hat sich stetig erholt», resümiert Buffett die Entwicklung seit der Finanzkrise, «sogar noch mehr als die Stimmung in der Öffentlichkeit».

Dabei nennt er zwei aktuelle Beispiele: Die geflogenen Kundenstrecken von Netjets sind stetig gewachsen. Und: «Der Verkauf Rolex-Uhren – wir sind der grösste Rolex-Verkäufer in den USA – stieg dieses Jahr in den USA um 27 Prozent.» (Netjets ist eine Berkshire-Hathaway-Tochter. Via Richline ist Berkshire Hathaway im Uhrenhandel tätig).

US-Bonds sind AAA. Der Dollar ist es nicht

Die Herabstufung der US-Schuldpapiere durch Standard&Poor's lässt ihn indes kühl: «US-Staatsanleihen sind immer noch AAA, denn es gibt keinen Zweifel, dass sie verzinst und getilgt werden. Jeder Vertrag wird zurückbezahlt. Also sind unsere Bonds Triple-A.». Aber, so Buffett: «Unsere Währung, der Dollar ist nicht Triple-A.»

Auf die Frage, ob ihn in ein Aspekt in seinen Datensätzen veranlasst, einen weiteren wirtschaftlichen Rückgang zu befürchten, antwortete er: «Noch nicht. Aber es würde auch eine Weile dauern, um aufzutauchen.»

Derweil kauft Buffett weiter Aktien – und auf der anderen Seite emittiert er Berkshire-Obligationen, um die tiefen Zinsen ausznützen. Jetzt sei keine Zeit der Furcht, so der Investor, jetzt sei Zeit für Action.

→ Den ganzen Bericht über das Gespräch finden Sie hier.

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