Vanessa_Honsel_qEntscheidend sei nicht die Höhe des Wachstums bis Ende Jahr, sondern ob die etablierten Länder in eine Rezession fielen, so Vanessa Honsel.

Vanessa Honsel ist Chief Investment Officer der VT Wealth Management und Leiterin Portfolio-Management. Sie schreibt ab sofort gelegentlich für finews.ch. 

Eine Rezession scheint uns derzeit aus diversen Gründen unwahrscheinlich. Die Verschuldung der Unternehmen ist gering, die Auftragsbücher sind überwiegend voll und weisen solide Trends auf.

Der Immobilienmarkt in den USA stabilisiert sich und das politische Lager weltweit scheint endlich zu begreifen, dass nur mutige Entscheidungen den Schlüssel zum Erfolg bieten.

Ungerechtfertigtes «Blutbad»

Erste Indikatoren aus dem asiatischen Raum, die Auftragseingänge und die Einkaufsmanagerindizes in Taiwan und China zeigen wieder aufwärts und rechtfertigen das «Blutbad» an den Märkten nicht. Eine Beschleunigung der amerikanischen Aufträge für Kapitalgüter im vergangenen Monat untermauert das Bild noch.

Auch unsere Gespräche mit zahlreichen Unternehmenslenkern in den letzten Wochen deuten nicht auf eine ähnliche Situation wie im Jahr 2008 hin. Vor allem für die USA erwarten wir eher eine Beschleunigung des Wachstums auf 2,5 Prozent im 4. Quartal, da die Verlangsamung im ersten Halbjahr vor allem durch Sondersituationen, den Einbruch der Lieferkette im Automobilbereich (-0,7 Prozent) als Folge des japanischen Tsunamis und den fallenden Rüstungsausgaben (-0.4 Prozent) des amerikanischen Staats, getrieben wurde.

Solide Entwicklung in Europa

Zahlreiche europäische Länder entwickeln sich immer noch sehr solide, auch wenn wir von einer Abflachung des Wachstums ausgehen. So sind Spanien und Italien zwar von einer Liquiditätskrise aber nicht vom Staatsbankrott betroffen. Seit Jahresanfang reduzierte sich die Verschuldung der beiden Länder deutlich um 20 Prozent.

Vor allem die asiatischen Länder fragen weiterhin Industrie- und Kapitalgüter nach und stützen damit die positive Entwicklung. Sich stabilisierende makroökonomische Daten, steigende Umsätze, eine niedrige Bewertung und ein freundliches Zinsumfeld sprechen weiterhin für ein Investment in Aktien.

Übertriebene Angst

Die Angst vor einem «Double Dip» scheint übertrieben. Eine mutige und langfristig tragbare Lösung der Griechenlandfrage wird den Fokus wieder vermehrt auf die Fundamentaldaten richten, die derzeit keine Begründung zum Schwarzmalen liefern.

Die momentanen Unsicherheiten bilden jedoch den idealen Nährboden für eine weitere Verunsicherung der Marktteilnehmer. Wir bleiben jedoch, nach fundierter Analyse des makro- und mikroökonomischen Umfelds, unserem konstruktiv positiven Ausblick treu.

Geduld und Gelassenheit

Japan, der europäische Industriesektor und ausgewählte Emerging Markets bleiben unsere Favoriten für die nächsten 12 Monate. In diesen Zeiten brauch es Geduld und eine solide Analyse des Umfeldes um mit Gelassenheit reagieren zu können.

Die alles entscheidende Frage: Fallen wir zurück in eine Rezession? Beantworten wir klar mit: Nein.

Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
  • Julius Bär, weil der Kurs seit dem Signa-Debakel genügend gesunken ist.
    20.16%
  • Vontobel, weil das Unternehmen 2024 die Wende im Asset Management schaffen wird.
    8.76%
  • EFG International, weil die Bank keinerlei interne Probleme bekundet und stark wächst.
    14.93%
  • UBS, weil die Grossbank auch als Privatbank enormes Potenzial bietet.
    46.46%
  • Banque Cantonale Vaudoise, weil sie unter den Kantonalbanken ein grosses Private Banking anbietet.
    9.69%
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