Falls sich das bestätigt, könnte es die Wut auf die Finanzbranche weiter anheizen: MF Global soll nur Stunden vor dem Konkurs noch Boni ausbezahlt haben.

Dies meldete zuerst der Londoner «Daily Telegraph» unter Berufung auf Angestellte. Danach soll MF Global, die inzwischen dem amerikanischen Chapter 11 unterstellte Brokerfirma, noch am vergangenen Montag in London Quartalsboni ausbezahlt haben. Angesichts der Tatsache, dass offenbar grosse Kundendepots verschwunden oder blockiert sind, dürfte dies grosse Empörung wecken – sofern sich die Bonus-Zahlungen tatsächlich bestätigen.

Bemerkenswert wäre der Ablauf auch, weil die MF-Global-Angestellten in London offenbar am selben Montag nach Hause geschickt wurden. Wenige Stunden später reichte MF Global in New York Konkurs ein. 

Ein Blogger des «Wall Street Journal» erfuhr zwar inzwischen, dass MF Global nicht nur in Grossbritannien, sondern auch in den USA noch kurz vor dem Gang zum Konkursrichter Boni auszahlte. Dies sei aber im Rahmen von regulär terminierten und vertraglich festgelegten Abläufen erfolgt. Die Auszahlungen seien denn auch mehrere Tage vor der Konkursanmeldung ausgelöst worden.

Das Fazit im WSJ: «Nach unserer Quelle ist es nicht so, dass den MF-Global-Angestellten kurz vor Torschluss noch Boni zugespielt wurden. Aber für die Kunden, die immer noch auf ihr Geld warten, wäre dies ein schwacher Trost.»

 

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