Der Investor warnt in einem Interview vor schweren Konflikten und zieht Vergleiche mit der Grossen Depression. Er empfiehlt hohe Cash-Bestände.

Die Thesen von George Soros spalten Bewunderer und Gegner. In einem nun abgedruckten Interview im Online-Magazin «The Daily Beast» spricht der Investorguru im Zusammenhang mit Europa und Amerika sogar von einem drohenden «finanziellen Kollaps.»

«In solchen Zeiten ist das Überleben das Wichtigste», sagte der 81-jährige. Es bedeute nicht nur, sein privates Vermögen zu schützen, sondern auch bevorstehende Katastrophen abzuwenden. Denn die Welt stehe vor einer der gefährlichsten Zeiten der modernen Geschichte und bezeichnet die gegenwärtige Zeit als eine «Epoche des Bösen.» 

Europa am Abgrund?

Europa könnte abschlittern in ein Chaos mit zahlreichen Konfliktherden, warnte der Milliardär (der übrigens heute am Wef in Davos einen Medienauftritt haben wird). Auch für Amerika prognostizierte er Unruhen auf den Strassen, gepaart mit einer Beschneidung der bürgerlichen Freiheiten.

«Das globale Wirtschaftssystem könnte sogar völlig zusammenbrechen», fügte der Spekulationsstratege im Interview hinzu.

Best Case? Deflation

Die Situation bezeichnet Soros als sehr ernst und sei nicht vergleichbar mit ähnlichen Krisen während seiner Karriere. «Wir stehen vor einer äusserst schwierigen Zeit, in vielen Punkten vergleichbar mit den 1930-er Jahren der Grossen Depression.»

Die allgemeinen Sparmassnahmen führen uns in ein Jahrzehnt der Stagnation oder noch schlimmer, warnte er weiter. Sein Best-Case-Szenario ist ein deflationäres Umfeld, sein Worst-Case-Szenario ein Zusammenbruch des Finanzsystems.

Gold als «ultimative Blase»

Soros hält in solchen Zeiten meist Cash-Bestände. Gold bezeichnet der Investor zusammen mit europäischen Anliehen als «die ultimative Blase». Jeder müsse für sich selbst beurteilen, ob es sich um ruinöse Investitionen oder um eine altruistische Unterstützung für Europa handelt, gibt er zu verlauten.

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