Die Finanzdienstleistungsfirma AWD ist in Wien wegen Falschberatung verurteilt worden. Ein Berater hatte Immobilienaktien ohne Einschränkung empfohlen.

Der Verein für Konsumenteninformation (VKI) hat gegen den Finanzdienstleister AWD einen weiteren Sieg vor Gericht errungen - diesmal in einem Schadenersatzprozess namens einer AWD-Kundin: Ein Berater empfahl ihr Immobilienaktien, klärte sie aber nicht adäquat über das Risiko auf, wie die österreichische Tageszeitung «Der Standard» schrieb.

«Wie Bausparen»

Die Anlegerin erwarb in den Jahren 2005/2006 über Empfehlung eines AWD-Beraters Aktien von Immofinanz, Eco Business und Conwert. Sie hatte bis dahin laut VKI keine Kenntnisse über Wertpapiere und wollte keine Anlageform, bei der sie ihr Kapital verlieren kann.

Der Berater habe ihr zugesagt, er habe «etwa», das «das gleiche wie Bausparen sei», nur mit «besseren Zinsen als auf der Bank». Dass sie das investierte Geld komplett verlieren kann oder dass bei Aktien Kursschwankungen auftreten können, habe er ihr nicht gesagt.

Der AWD-Mann habe der Kundin auch versprochen, sich um alles zu kümmern, schreibt der «Standard» weiter. Die «Gesprächsnotiz», die er ihr zur Unterschrift vorlegte, diene nur dem Nachweis der Anwesenheit gegenüber dem AWD.

Anfang 2009 habe die Konsumentin dann erfahren, dass sie Verluste erlitten hat, im Sommer 2010 brachte der VKI eine Klage für sie ein.

Sammelklagen eingebracht

Der VKI hat gegen AWD neben einigen Musterprozessen auch fünf Sammelklagen im Namen von 2'500 Anlegern und einem Streitwert von 40 Millionen Euro eingebracht.

Der - von AWD stets vehement bestrittene - Vorwurf: Der AWD habe einfache Sparbuchsparer beim Erwerb von Immofinanz- und Immoeast-Aktien systematisch falsch beraten.

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