Zwischenbilanz nach dem Sturm der G20: Singapur und Dubai haben die Schweiz als weltbestes Offshore-Zentrum überholt. Dies besagt eine britische Erhebung.

Was sind nach der ganzen G20-Debatte und den entsprechenden Massnahmen die besten Offshore-Zentren? Das britische Fachmagazin «Wealth Bulletin» hat zusammen mit Henley & Partners, einem Beratungsunternehmen für Wohnsitz-Optimierung, Antworten gesucht. Und eines dieser Resultate lautet: Die Schweiz kann immer noch halbwegs mithalten.

Allerdings: Auf Rang eins kam Singapur mit 45 Punkten. Die grosse Stärke des Stadtstaates: Die Regierung garantiert alle Einlagen. Hinzu kommt – nach Einschätzung der Autoren – die Erwartung, dass Singapur es schaffen wird, den Wunsch der EU oder der Amerikaner nach mehr Konto-Einsicht zu frustrieren; die engen Beziehungen zu China sollten Schutz bieten gegen Druckversuche der G20. Und schliesslich wird die Finanzplatz-Infrastruktur von Singapur sehr gut beurteilt.

Auf Rang zwei folgt Dubai mit 44 Punkten. Hier treffen zwei Aspekte aufeinander: Einerseits hat Dubai viele akzeptierte Doppelbesteuerungsabkommen, es findet sich nicht auf einer grauen Liste von G20 und OECD; andrerseits bietet es der Kundschaft grosse Diskretion. Und wie Singapur, so verspricht auch das Emirat vollständigen Einlagenschutz.

Rang drei: Die Schweiz mit 43 Punkten. Unlängst noch hätte man das Land unweigerlich zum besten Offshore-Zentrum gekürt, aber das Problem jetzt – so die Autoren – sei der geballte Druck von EU und USA. Auch beim Einlegerschutz müsse die Schweiz wohl aufstocken, um mit den wichtigsten Rivalen mithalten zu können. Dafür wird der Schweiz immer noch attestiert, bei Finanz-Infrastruktur und -Expertise ungeschlagen zu sein.

Wie beurteilt man ein Offshore-Zentrum? Die Kriterien

Sechs Kriterien kamen zur Anwendung, bei jedem davon konnte in Land 10 Punkte holen. Die Kriterien waren: Ausmass der Regulierung; Niveau der Diskretion im Bankwesen; Höhe des Einlegerschutzes für Offshore-Konti; Besteuerung der Ersparnisse; Niveau der Finanzinfrastruktur; Stabilität von Wirtschaft und Finanzbranche.

Auf den weiteren Rängen folgen Luxemburg mit 42 und Liechtenstein mit 41 Punkten («das Fürstentum holt nicht mehr viele Punkte bei der Diskretion, und ebensowenig ist es beim Einlegerschutz besonders gut. Aber Liechtenstein hat immer noch gut entwickelte Finanzdienstleistungen...»).

Auf Rang 6: Monaco, ebenfalls mit 41 Punkten. Dann folgen die Kanalinseln (40), die Isle of Man (39), die Cayman Islands (31) und Panama (28).

Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
  • Julius Bär, weil der Kurs seit dem Signa-Debakel genügend gesunken ist.
    20.27%
  • Vontobel, weil das Unternehmen 2024 die Wende im Asset Management schaffen wird.
    8.77%
  • EFG International, weil die Bank keinerlei interne Probleme bekundet und stark wächst.
    14.97%
  • UBS, weil die Grossbank auch als Privatbank enormes Potenzial bietet.
    46.28%
  • Banque Cantonale Vaudoise, weil sie unter den Kantonalbanken ein grosses Private Banking anbietet.
    9.71%
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