Zum Verkaufsstart testete finews.ch das vielbeachtete Smartphone. Viele neue Funktionen überzeugen. So lebt es sich in der Gegenwelt zum iPhone.

Was beim neuen Galaxy S3 als ins Auge sticht, ist der grosse Bildschirm. Der 1280 mal 720 Pixel Super-AMOLED ist gestochen scharf und mit einer Grösse von 4,8 Zoll bedeutend grösser als beim iPhone.

Gerade zur EM wird so das mobile Fernsehen zum richtigen Genuss. Via Webdienste kann nämlich das Programm des Schweizer Fernsehens in HD-Qualität betrachtet werden, was beim finews.ch-Test über das Mobilnetz ruckelfrei funktionierte.

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Wer behauptet, dass die Abmessungen von 137/71/9 Millimeter zu gross sind für ein Smartphone, der prüfe genauer: Das S3 liegt bequem in der Hand, ist dabei nur 132 Gramm schwer und lässt sich problemlos in der Hosen- oder Jackentasche verstauen. Im Test konnte auch der Akku überzeugen, der selbst bei exzessiver Nutzung immer einen ganzen Tag standhielt.

Einfache Synchronisation

s3_stehendFür Umsteiger ist die Synchronisation mit Kontakten und die Einrichtung von Mailaccounts einfach gestaltet, es wird schnell und kabellos vollzogen. Ein Google-Konto ist zwar keine Voraussetzung, doch über Google ist der Datenaustausch einfacher zu gestalten.

Ansonsten stellt Samsung ein Synchronisations-Tool zur Verfügung (für Outlook und andere Mail-Programme).

Wie bei Smartphones üblich, macht auch das S3 erst durch die Apps richtig Spass. Diese werden entweder über den Samsung-App-Store oder über den Google-Play-Store bezogen. Die von Samsung bereitgestellten Apps funktionieren speziell für Samsung Smartphone, jene von Google für sämtliche Telefone, die über das Android-Betriebssystem laufen.

Das Angebot des Android-Store hat mittlerweile die Konkurrenz des Apple AppStore übertroffen und ist in Sachen App-Qualität und Bandbreite längst auf dessen Höhe.

Kamera der Spitzenklasse

Als besonders vorteilhaft erweist sich auch die direkte Einbindung von Cloud-Diensten wie Dropbox. Dadurch lassen sich Dokumente und Fotos automatisch mit dem heimischen Rechner synchronisieren, ohne dass das Telefon am Rechner angeschlossen werden muss.

Spitzenklasse ist das S3 überdies bei der Fotografie. Im Gegensatz zu anderen Smartphone-Kameras ist jede des S3 gleich nach Start der Kamera-App bereit und macht bis zu drei Bilder pro Sekunde. Zudem verfügt sie über einen Burst-Mode – dadurch schiesst die Kamera zwanzig Fotos am Stück. Hardwaremässig knipst die Rückkamera Bilder mit acht Megapixel-Dichte, die Frontkamera mit 2,3 Megapixel.

Was, wenn plötzlich einer anruft?

Mit dem Spruch «Designed for humans, inspired by nature» wirbt Samsung derzeit für sein neues Vorzeige-Handy. Hinter diesen Floskeln verbergen sich neue Funktionen, die vor allem den Umgang mit dem Smartphone vereinfachen sollen. Und dies ist Samsung gut gelungen.

Liest man gerade eine Nachricht und möchte dem Absender lieber per Telefonanruf antworten, braucht man das Galaxy S3 lediglich ans Ohr zu halten, und schon wird eine Verbindung hergestellt. Dieses Feature funktionierte im Test einwandfrei und bringt auch im täglichen Umgang mit dem Phone Vorteile.

Fotos können durch Neigen des Bildschirms gezoomt werden – ein interessantes, wenngleich eher verspieltes Feature. Ähnliche Beispiele gibt es viele: Als einzelne Features sind sie eher spielerisch, als Gesamtpaket machen sie die Benutzung des S3 aber wahrlich komfortabler.

Einige neue Funktionen hören sich zwar vielversprechend an, erweisen sich aber im Praxistest als noch unausgereift. Gemeint ist hier die Spracherkennung «S Voice», die als umfassender und weitreichender als Apples «Siri» angepriesen wurde.

Selber machen ist oft schneller

Vom Umfang her ist dies zwar der Fall, S Voice versteht ebensoviel wie Siri. Doch auch hier tut sich die Spracherkennung schwer mit dem richtigen Interpretieren von Sprachbefehlen. So muss eine Anweisung teilweise mehrere Male wiederholt werden, bis S Voice den Befehl richtig interpretiert. Daher ist man in der Praxis oft schneller, wenn man auf die Spracherkennung verzichtet und den Befehl selber ausführt.

Und auch wenn ein Befehl – etwa einen Kontakt anrufen – gleich beim ersten Mal richtig ausgeführt wird, geht es eine kurze Weile, bis der Befehl interpretiert und ausgeführt wird. Wiederum wäre der manuelle Anruf rascher gewesen. Wird die Software weiter verbessert und vor allem schneller, hat sie aber durchaus grosses Potenzial.

Ähnlich sieht es mit dem Gesichtserkennung-Feature aus. Dieses verspricht zu erkennen, wenn ein Nutzer auf den Bildschirm schaut. Ist dies der Fall, wird der Bildschirm nicht gesperrt, was beim Lesen einer Mail oder Homepage durchaus passieren kann. Doch auch dieses Feature hat im Test erst sporadisch funktioniert.

Fazit: Apple oder Google?

Unter dem Strich muss sich das Galaxy S3 nicht gegen das iPhone 4S beweisen, weil es ihm in Sachen Technik und Software voraus ist. Das S3 ist grösser, schneller, besitzt einen besseren Akku und die beste Smartphone-Kamera.

Der Android-App-Store muss sich schon lange nicht mehr hinter dem AppleStore verstecken, weshalb dem S3 auch in Sachen Apps nichts zu bemängeln wäre. Die Kernfrage, die man sich stellen muss, ist, wem man seine Daten geben will. Beim iPhone ist man quasi an Apple gebunden, mit einem Android-Phone ist man von Google abhängig.

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