...und er wird nicht mit der Finanzkrise von 2008 zu vergleichen sein: Der New Yorker Ökonom Nouriel Roubini steigert sich dieser Tage in heftige Katastrophenszenarien.

Am Dienstag abend vertwitterte Nouriel Roubini es wieder: «My Perfect Storm Scanario is Unfolding Now». Natürlich kennen wir alle den Stern-School-Ökonomen als Schwarzseher, mit seiner Voraussage der Finanzkrise 2008 schuf er sich ja seinen Namen.

Doch in diesen Tagen hängt er sich besonders weit heraus. Bereits seit Frühjahr warnt er davor, dass sich vier Faktoren zu einer Katastrophe verbinden könnten: Gebremstes Wachstum in den USA, Schuldenspirale in Europa, Rezession in den Emerging Markets sowie ein militärischer Konflikt um Iran.

Die jüngsten Inflationszahlen aus Beijing und die enttäuschenden Job-Zahlen aus Washington weckten in Roubini nun offenbar die Überzeugung, dass die befürchtete Katastrophe kaum noch zu vermeiden sein wird: 2013 dürfte es soweit sein, dass wir schwerwiegende Erschütterungen der gesamten Weltwirtschaft erleben.

Am deutlichsten wurde Roubini in einem «Bloomberg»-Interview.

 

 

Hier die deutlichsten Aussagen:

• «Die Fähigkeit der Politiker, die Büchse weiter die Strasse runterzukicken, wird 2013 beendet sein. Die Slow-Motion-Zugskatastrophe in der Eurozone könnte zu einer Zugskatastrophe in vollem Tempo werden.»

• «Wenn man die jüngsten Daten nimmt, stehen die USA kurz vor einem Strömungs-Abriss und einer Rezession.»

• «Die chinesische Landung fällt eher härter als weicher aus. Bei allen Emerging Markets verlangsamt sich das Wachstum scharf – China, Russland, Indien, Brasilien, auch in Mexiko und der Türkei. Das geschieht teilweise wegen der Rezession in der Eurozone und in Grossbritannien, teilweise, weil sie ihre Reformen nicht angehen.»

• «Und schliesslich besteht die Gefahr eines Krieges zwischen Israel und den USA und dem Iran. ... Dann würden Sie über Nacht eine Verdoppelung der globalen Ölpreise erleben.»

• «Es ist also der perfekte Sturm. Wir könnten einen Kollaps der Eurozone, einen Double-Dip in den USA, eine harte Landung in China, eine harte Landung in den Emerging Markets und einen Krieg in Nahost erleben. Nächstes Jahr kann das Jahr des perfekten Sturms werden.»

Der Unterschied von 2008 und 2013

• «Wie 2008 haben wir eine Wirtschafts- und Finanzkrise, aber im Gegensatz zu 2008 hat die Politik jetzt keine Munition mehr. 2008 konnte man die Zinsen noch von 5 bis 6 Prozent auf Null runterdrücken. Es gab QE1, QE2, QE3, man konnte Stimuluspakete in der Grössenordnung von 10 Prozent des BIP schnüren. Man konnte einen Bailout der Banken organisieren.»

• «Jetzt aber haben weitere Quantitative Easings weniger und weniger Wirkung, denn wir haben Solvenz- und nicht Liquiditätsprobleme. Die staatlichen Defizite sind schon so gross, dass jeder kürzen – nicht erhöhen – muss. Und man kann die Banken nicht mehr retten, denn erstens gibt es politischen Widerstand dagegen, und zweitens sind die Staaten nahezu insolvent. Sie können sich selber nicht retten, geschweige denn das Bankensystem.»

• «Das Problem ist also, dass uns die Munition ausgeht. Im Gegensatz zu 2008 fehlt es an Hasen, welche die Politik noch aus dem Hut zaubern kann.»

• «Falls die Märkte und die Wirtschaft in den freien Fall geraten, haben wir kein Sicherheitsnetz mehr, um die Schocks zu absorbieren. Denn wir haben die letzten vier Jahre darauf verwendet, 95 Prozent dieser Munition zu verschiessen.»

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Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
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