Der ehemalige Deutsche-Bank-Chef glaubt, dass der Finanzplatz weniger unter Druck geraten wäre, wenn die Schweiz mit einer Stimme sprechen würde.

Josef Ackermann fordert von Wirtschaft, Banken und Politik einen intensiveren Austausch und eine bessere Absprache, um gegenüber der Europäischen Union selbstbewusster auftreten zu können. Dies sagte er in einem Interview mit der «Südostschweiz am Sonntag».

Dass der Finanzplatz derart unter Druck gekommen ist, liege auch daran, dass die Schweiz «von aussen betrachtet nicht immer mit einer Stimme spricht». An der gegenwärtigen Situation «sind wir deshalb ein wenig selber schuld».

«Ganz oben werde man schon etwas abgeschottet»

Der Banker aus Mels zeigte sich im Interview ausserdem als überzeugter Europäer, der fest an die Rettung des Euroraums glaube. Ackermann plädiert in der «Südostschweiz» dafür, dass die Nationalbank die Euro-Untergrenze von 1.20 Franken beibehält, bis die Krise beendet ist. Darüber hinaus müsse die Schweiz «alles Interesse haben, dass es Europa gut geht».

Bis Ende Mai leitete Ackermann die Deutsche Bank. Er habe seine Zeit an der Spitze eines der wichtigsten Geldinstitute genossen, so der aktuelle Zurich-Präsident: Ausserdem sei es ein Klischee, dass es so weit oben einsam sei. Allerdings werde man schon etwas abgeschottet, so Ackermann weiter.

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