Es sind keine leichten Zeiten für Anleger, die Bank- oder Versicherungsaktien halten. Doch wer bereitet da auch Freude? finews.ch liefert die Übersicht.

Für Anleger in Bankaktien bietet sich ein ernüchterndes Bild. Wer Titel dieser Branche hält und dabei zuerst einmal in einer der beiden Grossbanken investiert ist, der sitzt auf zwar unrealisierten, aber gleichwohl schmerzhaften Kursverlusten. In nicht einmal vierzehn Monaten büssten UBS und Credit Suisse Group zusammen 35,3 Milliarden Franken an Börsenwert ein.

Druck von allen Seiten

Die Auseinandersetzung in den USA sowie das in Deutschland von linken Politikern betriebene Kesseltreiben gegen den Schweizer Finanzplatz hat die Neigung, in Bankaktien zu investieren, schwinden lassen. Kommt hinzu, dass das Geschäft in wesentlichen Sparten auf Sparflamme läuft, so die M&A-Aktivitäten oder die Börsengeschäfte. Margendruck herrscht überall, so unter anderem auch im Hypothekarbereich.

Partners Group obenauf

Eine bemerkenswerte Wertsteigerung verzeichnet die in Baar ansässige Partners Group: Plus 24,8 Prozent in der Börsenbewertung lautet das stolze Ergebnis zum Stichtag. Partners Group zählt weltweit zu den grössten Vermögensverwaltern für Private Equity, Private Debt und Private Real Estate. Die Gesellschaft bietet institutionellen Kunden sowie vermögenden Privaten massgeschneiderte Fonds und Investitionsprogramme an.

Vertrauen in Kantonalbanken

Das nach wie vor intakte Vertrauen der Kunden und Investoren in Kantonalbanken manifestiert sich im vergleichsweise guten Abschneiden der Valoren dieser Bankengruppe. Die Treue vieler Anleger, die meist auch Kunden sind (und vice versa), zu «ihrer» Bank kommt hier deutlich zum Ausdruck. Allerdings liefern die Basler Kantonalbank (27,5 Prozent Werteinbusse im Berichtszeitraum) und die St. Galler Kantonalbank (- 26,1 Prozent) die negativen Ausnahmen.

Schlusslichter LLB und BB

Schlusslichter der Rangliste bilden die Liechtensteinische Landesbank LLB, die eine Einbusse ihres Börsenwertes von 59,5 Prozent hinnehmen musste. Die LLB, deren Mehrheitsaktionär das Land Liechtenstein ist, bezeichnet sich als das traditionsreichste Finanzinstitut im Fürstentum. Der Wertverlust ist noch höher als jener der Zürcher Bellevue Bank, die von der Börse gerade noch mit 99 Millionen Franken bewertet wird, 100 Millionen oder 50,3 Prozent weniger als Mitte 2011. Die Finanzboutique leidet unter der Flaute im Investmentbanking, und zwar sowohl im Brokerage wie im Bereich Corporate Finance.

Bosenwert.Finanzwerte

 

Swiss Re: Best performer in der Assekuranz

Unter den Versicherungsaktien schwangen sich die Aktien des Rückversicherungskonzerns Swiss Re mit einem Kursgewinn von 30,7 Prozent an die Spitze. Und das trotz des durch ausserordentliche Abschreibungen gezeichneten Resultats im ersten Halbjahr 2012.

Für jene Investoren, die sich langfristig in diesen Papieren engagiert haben ist diese Performance allerdings ein kleiner Trost, notierten diese Werte um die Jahrtausendwende gegen 200 Franken. Es folgte wegen eines im Jahr 2008 erlittenen Verlusts des Konzerns von 663 Millionen Franken ein Kurssturz bis 12.09 Franken. Seither haben sich die Swiss-Re-Aktien wieder erholt, ohne aber auch nur annähernd frühere Kurshöhen zu erreichen.

Zurich Insurance reizt mit attraktiver Dividende

Auch die Aktien der Zurich Insurance Group haben mit einem Kursgewinn von 7,2 Prozent im Betrachtungszeitraum sowohl den Swiss Market Index (+ 4,8 Prozent) wie auch den breit gefassten Swiss Performance Index (+ 5,5 Prozent) geschlagen, und das, obschon (oder möglicherweise gerade weil) die Gesellschaft wiederum eine hohe Dividende von 17 Franken je Aktie ausgeschüttet hat. Diese entspricht einer veritablen Rendite von 7,5 Prozent.

Neben diesen beiden Branchengrössen vermochten sich nur noch die Valoren der vergleichsweise kleinen Nationale Suisse mit +5,1 Prozent im Positivterritorium zu etablieren. Der heimliche Favorit etlicher Analysten weist allerdings einen vergleichsweisen geringen Börsenwert auf, was es vor allem institutionellen Anlegern erschwert, Positionen aufzubauen, ohne den Aktienkurs in die Höhe zu treiben. Auch ein Positionsabbau wird durch die Marktenge dieser Titel erschwert.

Swiss Life hält rote Laterne

Ihren Aktionären wenig Freude bereiten die mittelgrossen Versicherer Bâloise (- 21,0 Prozent) und Helvetia (- 13,4 Prozent), die beide kräftig Terrain einbüssten, aber immer noch etwas weniger schlecht performten als Swiss Life. Das Schlusslicht in der Assekuranz mit einer Kurseinbusse im Betrachtungszeitraum von 28,5 Prozent hat unter der Bürde der offenbar überzahlten Akquisition der deutschen AWD zu leiden. Folgt hier Ende mit Schrecken oder bleibt es beim Schrecken ohne Ende?

Borsenwert.Versicherer

 

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