Mehr Wells Fargo, weniger Procter & Gamble: Der renommierte Investor äusserte sich in einem zweistündigen TV-Interview über seine Pläne und Investments.

Auf CNBC äusserte sich Warren Buffett gestern ausführlich über seine Pläne und Einschätzungen – und er verriet auch den einen oder anderen Stockpick. Allerdings: Grosse Überraschungen waren nicht dabei.

«Letzte Woche habe ich etwas Wells Fargo gekauft», sagte der Super-Investor auf die Frage nach seinen jüngsten Bewegungen. Berkshire Hathaway habe erst etwa 430 Millionen Aktien, «da hatte ich nicht das Gefühl, dass das genug ist».

Tendenziell sei klar, dass man sich bei den Banken von den Rentabilitäts-Levels der Vorkrise verabschieden müsse, aber auch mit einem tieferen Leverage könnten gute Banken immer noch schöne Ergebnisse erzielen. Und im Gegensatz zu den europäischen Häusern seien US-Banken zu den jetzigen Kursen immer noch «ein ziemlich gutes Geschäft».

40 Milliarden Dollar für die Elefantenjagd

Er habe in letzter Zeit noch zwei grössere Akquisitionen geprüft aber dann Abstand genommen: «Die Preise sind hart derzeit», so Buffett: Prices are tough right now. Und angesichts des billigen Geldes dürften sie dies noch eine Weile bleiben.

Zwar habe er rund 15 verschiedene kleinere Akquisitionen getätigt, aber höchstens bis zu 2 Milliarden Dollar. Unter anderem deutete Buffett an, dass er seine Beteiligung an IBM in den letzten Monaten leicht erhöht habe, «wohl um ein paar hundert Millionen Dollar».

Der «Elefant» sei bei den jüngsten Akquisitionen aber nicht dabei gewesen – da sei er immer noch auf der Jagd. Derzeit prüfe er zum Beispiel eine 6-Milliarden-Beteiligung, und insgesamt habe er mindestens 40 Milliarden Dollar zur Verfügung.

Trübe Aussichten für Europa

Für ihn stehe es ausser Zweifel, dass sich das Wachstum der Weltwirtschaft verlangsamt. Aber die USA entwickeln sich dabei zumindest fort – und hätten doch klar bessere Aussichten als Europa.

Nebenbei erwähnte Warren Buffett, dass er die Beteiligung an Procter & Gamble leicht heruntergefahren habe – dies nach eher enttäuschenden Ergebnissen. Sein Glaube ans P&G-Management sei aber ungebrochen.

Warren Buffett on CNBC, 24. Oktober 2012: Die gesamte Abschrift des Gesprächs finden Sie hier.