Der Finanzberater will jetzt über eine eigene Firma Sachversicherungen anbieten. Der Startschuss soll noch in diesem Jahr fallen. Doch der Vorstoss birgt auch Risiken.

Der Finanzberater VZ Vermögenszentrum bleibt stramm auf Wachstum getrimmt. Nach der Banklizenz, dem Börsengang und der Expansion nach Deutschland eröffnet sich das Unternehmen noch ein neues Feld: Es steigt ins Versicherungs-Business ein.

So liess das VZ Vermögenszentrum neu die VZ Versicherungspool AG ins Handelsregister eintragen. Wie deren Präsident Stefan Thurnherr gegenüber dem Blatt «Schweiz am Sonntag» (Artikel in der Printausgabe) bestätigte, werde die Gesellschaft als Sachversicherer am Markt auftreten. Dabei sollen etwa Hausrat- oder Automobilversicherungen angeboten werden.

Vom Partner zum Konkurrent

Eine entsprechende Bewilligung der Finanzmarktaufsicht Finma hat das VZ bereits letzten November beantragt, wie das Blatt weiter berichtet. Der Antrag sei aber noch hängig. «Ich gehe davon aus, dass wir im Verlauf dieses Jahres starten können», so Thurnherr. Die Versicherungsleistungen will er dabei über Rückversicherungen decken – aber auch Risiken aufs eigene Buch nehmen.

Der Vorstoss des VZ unter ihrem umtriebigen Gründer und Chef Matthias Reinhart wird den angestammten Schweizer Sachversicherern wohl wenig Freude bereiten. Der Markt gilt als gesättigt; wer Anteile gewinnen will, muss diese der Konkurrenz abjagen. Zudem war das VZ bisher selber ein wichtiger Vertriebskanal für die Assekuranz – so bot es seinen Kunden etwa Produkte der Generali an.

Die Krux mit der Unabhängigkeit

Mit dem Schritt emanzipiert sich das VZ nun einen Schritt weit von seinen Partnern – verliert dabei aber ein weiteres Stück von seinem Nimbus als «unabhängiger Berater», mit dem es gerne wirbt. Denn mit dem Eintritt ins Versicherungsgeschäft wird der Finanzberater automatisch Teil der Branche.

Mit demselben Dilemma sah sich das VZ Hypothekenzentrum konfrontiert, als das Unternehmen begann, auf eigene Faust Hypotheken auszugeben.

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.62%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    18.55%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    28.22%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    9.13%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.47%
pixel