Über 16 Millionen Franken war dem Finanzkonzern die Lobbyarbeit in den USA in den letzten drei Jahren wert. Die Schweizer Pharma ist noch spendabler.

Auch nach dem Rücktritt ihres amerikanischen CEO James Schiro Ende 2009 ist Zurich Financial Services die professionelle Lobbyarbeit in Washington viel Geld wert: 2010 gab der Versicherer dafür 6‘726‘250 Dollar aus – 20,8 Prozent mehr als 2009 und gar 71,8 Prozent mehr als 2008. In den letzten zehn Jahren wendete er fürs Lobbying rund 35 Millionen Franken auf.


Sparsame UBS

Andere Schweizer Finanzunternehmen geben dem Lobbying in den USA einen geringeren Stellenwert. Die Credit Suisse liess es sich im letzten Jahr 2,78 Millionen Dollar kosten. In den letzten drei Jahren waren es total immerhin 6,93 Millionen Dollar. Wesentlich zurückhaltender gibt sich die UBS. 2010 betrug der Aufwand für Lobbying lediglich 560‘000 Dollar verglichen mit 415‘000 Dollar im Jahr zuvor und 550‘000 Dollar im Jahr 2008.

Roche und Novartis spendabler

Wesentlich höher als für die Schweizer Finanzunternehmen ist die Rechnung der Lobbyfirmen für die beiden grössten Schweizer Pharmakonzerne. Roches Ausgaben bezifferten sich 2010 auf 8,18 Millionen Dollar, jene von Novartis auf 6 Millionen.  Zusammen haben die beiden in den letzten drei Jahren die respektable Summe von 42,6 Millionen Dollar ausgegeben, wie auf opensecrets.com ersichtlich ist.

Auch anderen Finanzkonzernen ist die Bearbeitung und Information von US-Kongressmitgliedern und Regierungsstellen viel Geld wert. Citigroup machte dafür seit 2000 fast 70 Millionen locker, allein 2010 5,84 Millionen Dollar. Die Deutsche Bank steigerte den Aufwand von 1 Million Dollar im Jahr 2009 im vergangenen Jahr auf 2, Millionen Dollar.

Lobbyingbranche gedeiht

Private Unternehmen und Organisationen, die gemäss dem Lobbying Disclosure Act meldepflichtig sind, bringen jedes Jahr Milliarden für das Lobbying in den USA auf. Im Jahr 2000 waren es noch 1,55 Milliarden, im vergangenen Jahr schon 3,47 Milliarden Dollar.

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