Es sieht aus wie das Batmobil – aber mit diesem Auto will ein neues US-Unternehmen die Elektroführerschaft des Tesla angreifen. Die Leistungszahlen des Gefährts sind beeindruckend. Ob es hingegen je fährt, ist ungewiss.

1'000 Pferdestärken, von 0 bis 100 Stundenkilometer in weniger als 3 Sekunden, Spitzengeschwindigkeit rund 320 Stundenkilometer. Die Leistung ist verteilt auf vier Motoren – für jedes Rad einen.

Mit diesen Angaben ist der FFZERO1 zu Wochenbeginn in Las Vegas an der CES, der bedeutendsten Elektrotechnik-Messe, dem Publikum präsentiert worden.

Lernen, selber zu fahren

Ganz richtig: Faraday Future, das junge US-Unternehmen hinter dem futuristischen Sportwagen, wählte eine Technologiemesse und keinen Autosalon, um ihr erstes Produkt der Öffentlichkeit zu zeigen.

Denn der FFZERO1 fährt mit Strom und er ist «vernetzt». Soll heissen, das Auto kann sich auch selbst fahren, zumindest aber lernt es, sich auf den Fahrer einzustellen.
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Faraday Future will nichts anderes als Tesla Motors angreifen. Gründer und CEO Elon Musk ist die Lichtgestalt in der Welt der Elektromobilität, Er hat es geschafft, mit einer neuen Automarke innert wenigen Jahren sämtliche etablierten Hersteller und ihre Versuche mit Elektroautos in den Schatten zu stellen.

Chinese investiert eine Milliarde

Das S Model von Tesla ist in manchen Regionen, und die Schweiz gehört dazu, zu einem Statussymbol von Autofahrern geworden, die zuvor auf Limousinen von Mercedes, BMW oder Jaguar geschworen haben.

Hinter Tesla kommt lange nichts auf dem Elektroautomarkt. Aber Faraday Future will dieses Nichts so rasch als möglich auffüllen. Die Firma existiert seit rund 18 Monaten.

Finanziert wird sie vom Chinesen Jia Yueting, der mit dem Verkauf von Elektronikartikeln ein Vermögen gemacht hat und nun eine Milliarde Dollar in Faraday Future gesteckt haben soll.

Gut geölte Marketingmaschine...

Die Marketingmaschine hat gut funktioniert: Seit Monaten geistern Informationshappen und Videos durch das Internet, welche die Erwartungen geschürt haben.

Die Präsentation des FFZERO1 ist allerdings nur halb geglückt: Mögen Leistung und Aussehen eine bestimmte Käuferschicht auch ansprechen, das Auto wird kaum in den Verkauf gelangen. Denn es ist eine Studie, ein Konzeptauto, das wohl nie gefahren wird.

...aber kein fahrbares Auto

Faraday will aber schon in den nächsten «paar Jahren» mit einem Auto auf dem Markt sein, so die vagen Firmenangaben. Möglicherweise werde der FFZERO1 später, in einer limitierten Stückzahl, nachgeliefert.

Das Ziel der Präsentation des FFZERO1 sei, dem Publikum einen Vorgeschmack zu geben, woran die Firma für ein massentaugliches Produkt arbeitet. Das Auto sei eigentlich kein «concept car», sondern ein «car of concepts».