Die andauernde Umstrukturierung bei der Credit Suisse bekamen die Schweizer Angestellten im vergangenen Jahr am stärksten zu spüren. Die Investmentbank kam relativ ungeschoren davon.

Die Angaben zum Personal im Geschäftsbericht der Credit Suisse sind zwar bloss nackte Zahlen. Sie belegen aber, dass die Grossbank insbesondere durch die Umbrüche auf dem Schweizer Finanzplatz unter Druck steht.

Denn allein in der Schweiz hat die Credit Suisse im vergangenen Jahr rund 1'500 Stellen abgebaut, wie aus der Aufstellung hervorgeht (siehe Tabelle unten). Das ist insofern bemerkenswert, als dass im Gesamtkonzern Ende 2013 «nur» 1'400 Angestellte weniger arbeiteten als Ende 2012. Oder anders: Was die Bank ausserhalb der Landesgrenzen aufstockte, baute sie im Heimmarkt ab.

Abbau betraf vor allem das Private Banking

In der Schweiz hat die Credit Suisse nun noch 17'900 Angestellte nach 19'400 im Vorjahr. Das ist ein Abbau von 8 Prozent. Im Konzern reduzierte sich der «Head Count» um 3 Prozent auf noch 46'000 Stellen.

Der Abbau betraf zum grössten Teil das Private Banking & Wealth Management. In diesem Bereich arbeiteten Ende 2013 weltweit noch 26'000 Banker nach 27'300 Ende 2012. Nachdem also im Vorjahr vor allem das Investmentbanking gestrafft worden war, kam nun die Vermögensverwaltung an die Reihe, mit der Folge, dass die Schweiz überdurchschnittlich betroffen war.

Im Heimmarkt, so zeigt der Geschäftsbericht weiter, sank die Zahl der Wealth-Management-Kundenberater um 40 auf 1'590. Im Jahr 2011 hatte die CS noch 1'730 Relationship Managers in der Schweiz beschäftigt.

Mehr billige Arbeitskräfte in der Investmentbank

Dirigiert wird dieser Abbau von Hans-Ulrich Meister, der das Schweiz-Geschäft verantwortet. Er muss das Private Banking auf bessere Margen trimmen und gleichzeitig das Geschäftsmodell an die neuen Branchenstandards anpassen.

Auffällig ist hingegen, dass sich im Investmentbanking auf Personalebene diesmal nicht viel getan hat. Der Bereich beschäftigt noch 19'700 Angestellte. Das sind rund 100 Banker weniger als im Vorjahr. Und im Jahr 2011 waren es 20'700 gewesen – ein Abbau von 4,8 Prozent in zwei Jahren. 

Der Personalbestand der Credit Suisse Ende 2013

CS Personal

Wie aus den Ausführungen der Bank hervorgeht, hatten die Kostensparmassnahmen in der Investmentbank einen höhere Stellenabbau zur Folge wie es in der Aufstellung den Anschein macht. Doch seien diese Massnahmen durch eine höhere Anzahl neu eingestellter Studienabgänger teils kompensiert worden. Diese sind deutlich billiger als gestandene Investmentbanker und Händler.

Personalanstieg in EMEA wegen Akquisition

Der einzige Bereich, der Ende 2013 einen höheren Personalbestand hatte als 2012, ist die Region Europa, Mittlerer Osten und Afrika (EMEA). Hier erhöhte sich die Anzahl Mitarbeiter um 300 auf 9'600.

Dies muss nicht unbedingt so gedeutet werden, dass die Credit Suisse auch Personal aufbaut. Denn 2013 hat sie das Private Banking EMEA von Morgan Stanley gekauft, wodurch sich der Personalbestand rein akquisitorisch erhöht hat. Eine weitere Erklärung bietet der Gründung der Centers of Excellence – wovon eines sich in Breslau befindet.

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