Die Zürcher Traditionsbank Julius Bär konnte das Neugeld von asiatischen Kunden schneller steigern als die Schweizer Grossbanken. Das jedenfalls besagt ein neues Ranking.

Skyline in Singapur © Shutterstock

Die forcierte Wachstumsstrategie von Julius Bär in Asien scheint Früchte zu tragen. Denn im vergangenen Jahr konnte die selbsternannt «reine» Privatbank (pure player) ihre verwalteten Vermögen in der Region um nicht weniger als 20 Prozent steigern. Das ergibt ein neues Ranking des Hongkonger Branchenportals «Asian Private Banker» (Artikel kostenpflichtig).

Damit läuft das Zürcher Traditionshaus der UBS davon, denn gemäss dem Ranking konnte die grösste Schweizer Bank ihre verwaltaten Kundenvermögen im vergangenen Jahr um 18 Prozent steigern.

Allerdings gilt es hier zu beachten, dass Julius Bär von einer tieferen Basis aus startete. Mit einem Kundendepots von insgesamt 245 Milliarden Dollar liegt das UBS Wealth Management unangefochten an der Spitze der grössten Vermögensverwalter in der asiatisch-pazifischen Region.

Asiatische Kundenvermögen in Milliarden Dollar

Asia 1
(für eine längere Rangliste, einfach auf die Tabelle klicken)

Die Privatbank-Division der Credit Suisse (CS) erscheint in Sachen Wachstum mit einem Plus von lediglich 7 Prozent deutlich abgeschlagen. Hingegen ergattert die CS in Asien mit 131 Milliarden Dollar verwalteten Vermögen immer noch einen Podestplatz, hinter der UBS und der Citigroup.

Damit hat das Swiss Banking im asiatischen Markt unverändert die Nase vorn. Das ist umso bedeutsamer, als die Region gemäss Berechnungen des Beratungsunternehmens Capgemini zum wichtigsten Private-Banking-Markt der Welt (nach Bevölkerung) aufsteigen wird.

Wackelige Champions

Nachgerade als Wachstums-Champions nehmen sich jedoch zwei ausländische Institute aus. So wuchs die britische Coutts, deren Asien-Geschäft von der Schweiz aus geführt wird, um ganze 25 Prozent. Und die ebenfalls britische Barclays zog 2013 rund 24 Prozent mehr Kundengelder an.

Beide Banken navigieren jedoch in unsicheren Gewässern. So sieht sich Barclays immer noch von Untersuchungen etwa im Libor-Fall belastet. Derweil steht das internationale Geschäft von Coutts ganz offiziell zum Verkauf.

Gefestigte Eidgenossen

Demgegenüber scheinen die Schweizer Banken in Asien in einer gefestigteren Position zu sein. Julius Bär könnte im Jahr 2014 sogar nochmals einen Wachstumssprung hinlegen, wenn die Eingliederung des internationalen Wealth-Management-Geschäfts von Bank of America/Merrill Lynch abgeschlossen sein wird.

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