Der neue Asset-Management-Chef der UBS in Asien hat stramme Wachstumsziele. Er will die Division auf Augenhöhe mit dem Wealth Management und der Investmentbank bringen. So will er das schaffen.

René Bühlmann (Bild) ist seit vergangenem Juni Chef des UBS Global Asset Management in der Marktregion Asien-Pazifik. Der langjährige UBS-Banker hat keinen einfachen Job. Das Asset Management steht in Asien deutlich im Schatten des regionalen Wealth Managements, welches zurzeit das Wachstum des gesamten UBS-Konzerns antreibt. Und auch das Investmentbanking ist mit seinem Emissions- und Beratungsgeschäft traditionell ein starker UBS-Arm in Asien.

Weniger das Asset Management. Die Einheit sei etwas verschlafen gewesen, sagte Bühlmann nun in einem Interview mit der Branchenplattform «Asianinvestor» und einem kleinen Seitenhieb auf seinen Vorgänger Kai Sotorp. Er wolle dem Asset Management nun zu mehr Profil verhelfen und zu einer Kerneinheit aufbauen wie es das Wealth Management und die Investmentbank sei.

Kundengelder verdoppeln

Bühlmann, der zuvor für das UBS Wealth Management in Hongkong gearbeitet hatte, ist mit strammen Wachstumsvorgaben konfrontiert: Bis 2018 will die UBS die 150 Milliarden Kundengelder im asiatischen Asset Management verdoppeln.

Dabei muss zunächst die Produktepalette neu aufgebaut und sortiert werden. Denn entgegen ihren Wachstumsplänen hat die Bank ihr Angebot im letzten Jahr massiv ausgedünnt: Gemäss «Asianinvestor» werden rund ein Drittel der Fondslösungen nicht mehr angeboten, weil sie die kritische Masse oder ihre Performanceziele nicht erreicht hatten.

Wachstumstrends und Regulierung

Bühlmann hofft, dass ihm die grossen Trends in der Region in die Hände spielen: Die wachsende Mittelschicht in Asien, die Notwendigkeit nach Diversifikation, die Nachfrage nach absoluter Rendite und der sich weiter öffnende chinesische Markt.

«Wir investieren in Personal, das unsere Stärken in den Regionen hervorheben und auch den spezifischen Bedürfnissen entsprechend anbringen kann», sagte Bühlmann. Dies bedeute auch, dass seine Leute die regulatorischen Entwicklungen im Asset Management genau verstehen müssten.

Dabei konzentriert sich die UBS auf sieben Märkte: Taiwan, Japan, Australien, Korea, China, Hongkong und Singapur. «In einer Welt, in der die regulatorischen Unterschiede immer grösser werden, muss man seine Wetten selektiver abschliessen», so Bühlmann.

Vertriebsgeschäft ausbauen

Die Entwicklung im Global Asset Management mit seinen zweistelligen Wachstumsraten im vergangenen Jahr habe gezeigt, was der Haupttreiber sei: Das Vertriebsgeschäft mit Drittanbietern. Darum wolle auch er dieses weiterentwickeln.

Im Fokus stünden dabei in erster Linie Privatbanken, aber auch mit Versicherern würden bereits Gespräche geführt. «Wir wollen das Vertriebsgeschäft unabhängig von Wealth Management weiterentwickeln», sagte er.

Unreifer ETF-Markt

Zu den Vorhaben gehört auch die Entwicklung einer digitalen Vertriebsplattform, was das Onshoring von Produkten zur Folge hätte. Bühlmann will dabei aber auch die Investmentberatung stärken. «Ich glaube nicht , dass wir einfach ein Produkt auf Alibaba anbieten können und es verkauft sich von selber. Ich möchte Performance bieten und auch einen Kundenservice.»

Zu den weiteren Optionen zählt Bühlmann auch die Ausdehnung des ETF-Geschäfts in Asien. Bislang bietet die UBS diese Produkteart kaum ausserhalb Australiens an. Konkret ist noch nichts, wie Bühlmann sagte. «Ich bin nicht sicher, ob die Nachfrage nach ETF im asiatischen Retail-Bereich schon reif ist.»

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