Im anhaltenden Tiefzins-Umfeld sollten risikofreudige Anleger einige Finanztitel genauer anschauen. Denn gerade Bankaktien dürften im laufenden Jahr zu den besten Dividendenzahlern gehören.

Die tiefen Zinsen bereiten mittlerweile vielen Anlegern einiges Kopfzerbrechen. Denn selbst bei Obligationen müssen Investoren eine gute Portion Risiko auf sich nehmen, um überhaupt noch eine einigermassen attraktive Rendite zu erzielen. Folglich verschieben viele Anleger ihr Geld in Richtung Aktien. Damit setzen sie sich allerdings auch einer erhöhten Volatilität aus.

Umso wichtiger ist es deshalb, auf Unternehmen zu setzen, die attraktive Ausschüttungen versprechen, wie die in Zürich ansässige Neue Helvetische Bank (NHB) in einer neuen Studie zum Schluss kommt. Überraschenderweise drängen sich dabei vor allem Finanztitel auf (siehe Tabelle). 

NHB Dividende 1 500

Unter zehn besten Dividendenzahler befinden sich fünf Finanzunternehmen: Bellevue Group, Zurich Insurance, der Asset Manager GAM sowie die Cembra Money Bank und die Banque Cantonale Vaudoise (BCV). Die geschätzte Dividendenrendite dieser Unternehmen liegt zwischen 5,2 und 6,3 Prozent.

Zum Vergleich: Die durchschnittliche Dividendenrendite der an der SIX kotierten Unternehmen beträgt laut den Berechnungen der NHB 3,3 Prozent. Damit liegen selbst die beiden Schweizer Grossbanken UBS und Credit Suisse (CS) mit 3,6 und 4,3 Prozent darüber.

Grossbanken bunkern viel Kapitalreserven

Dieses Jahr dürften an der SIX kotierte Schweizer Unternehmen Dividenden von bis zu 50 Milliarden Franken ausschütten. Kapitalrückzahlungen dürften dabei etwa 9 Milliarden Franken ausmachen. Für Aktionäre besonders erfreulich: Werden Dividenden aus Kapitalreserven bezahlt, fällt weder die Verrechnungs- noch die Einkommenssteuer an.

Überraschend: Hier schwimmen die CS und UBS obenauf, zusammen mit dem Zement-Konzern LafargeHolcim. Das Spitzentrio verfügt laut der NHB-Analyse über mehr als 70 Milliarden Franken an Kapitalreserven (siehe Tabelle). 

NHB Dividende 2 500

Allerdings ist kaum anzunehmen, dass die beiden Schweizer Grossbanken die Kapitalreserven an die Aktionäre ausschütten werden. Sie brauchen das Geld – insbesondere die CS –, um die Kapitalanforderungen des Regulators zu erfüllen. Zudem stehen in manchen Fällen milliardenhohe Busszahlungen an.

Genau hinschauen

Die CS muss im Zusammenhang mit faulen US-Hypothekenpapiere eine Vergleichssumme von insgesamt 5,3 Milliarden Dollar bezahlen, der UBS droht im Steuerstreit mit Frankreich ebenfalls eine horrende Strafe. 

Vor diesem Hintergrund sollten Anleger bei einem Investment vor allem auch auf folgendes achten: Ist die erwartete Dividende gesichert, und wie viele Jahre können Unternehmen Dividenden noch steuerbefreit entrichten? Bei der Zurich Insurance beispielsweise dürfte die Dividende nur noch teilweise aus einer Kapitalrückzahlung bestehen.

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
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