Die Erzrivalin Credit Suisse und die Deutsche Bank haben im Streit um toxische Hypotheken in den USA schon Milliarden gezahlt. Die UBS könnte nun einen ganz anderen Weg einschlagen.

Im Streit um in der Finanzkrise von 2008 toxisch gewordene Hypothekenpapiere (RMBS) drohen auch der UBS milliardenschwere Einigungszahlungen. Von rund 2 Milliarden Dollar gingen Analysten aus, wie auch finews.ch berichtete.

Gut 7,5 Milliarden Dollar muss die Deutsche Bank nach einer Einigung mit dem US-Justizministerium (Department of Justice DoJ) zahlen; die Grossbank Credit Suisse einigte sich letzten Dezember auf einen Vergleich über knapp 5,3 Milliarden Dollar.

Auf den Spuren von Barclays?

Hingegegen könnte die UBS nun Widerstand leisten, wie die britische Zeitung «Financial Times» (Artikel bezahlpflichtig) mit Verweis auf anonyme Quellen berichtete. Damit ginge die grösste Schweizer Bank den Weg der britischen Konkurrentin Barclays: Die Briten, die mit ähnlichen Vorwürfen konfrontiert sind, wollen es auf einen Prozess ankommen lassen.

Laut der UBS handelt es sich dabei um «Gerüchte», wie die Bank gegenüber dem britischen Blatt mitteilte.

Letzten Februar liess Sergio Ermotti das Ergebnis der Verhandlungen mit den USA offen. Die UBS müsse zuerst über «alle Fakten» Bescheid wissen, sagte der CEO der Bank damals. Die UBS hat rund 1,4 Milliarden Dollar zurückgestellt, um einer etwaigen RMBS-Zahlung zu begegnen.

Aussergewöhnliche Kehrtwende

Legt sich die UBS im Hypothekenstreit tatsächlich mit dem mächtigen DoJ an, käme dies jedoch einer aussergewöhnlichen Kehrtwende gleich. 2009 einigte sich die UBS mit den USA im Steuerstreit und zahlte 780 Millionen Dollar; dabei übermittelten die Schweizer auch zahlreiche Kundendaten nach Übersee, was später andere hiesige Banken in Bedrängnis brachte.

Im Skandal um Liborzins- und Devisenmanipulationen bekannte sich die Grossbank ebenfalls auf Vorrat schuldig und arbeitete eng mit den Behörden zusammen. Und im Steuerstreit mit Frankreich scheint die UBS nun ebenfalls auf einen Deal einzuschwenken.

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