Die schwierigen Finanzmärkte hinterlassen auch bei der Genfer Privatbank Lombard Odier Spuren in der Erfolgsrechnung. Gleichzeitig hat das Institut hohe Investitionen in Personal und IT getätigt.

Rund 13 Prozent weniger Gewinn oder 124,5 Millionen Franken erwirtschaftete Lombard Odier im vergangenen Jahr. Der Betriebsertrag reduzierte sich um 3 Prozent auf 1'040 Millionen Franken. Dies berichtete das Genfer Finanzinstitut am Donnerstag.

Zu schaffen machte Lombard Odier die Risikoaversionen der Kunden aufgrund der Unsicherheiten an den Finanzmärkten. Sie halten lieber Cash und zögern, in risikoreichere Anlagen zu investieren – eine Entwicklung, die sich auch bei der Rivalin Pictet zeigte, wie finews.ch unlängst berichtete.

Hohe Investitionen

Trotz volatilen Finanzmärkten kletterten die gesamten Kundenvermögen um 9 Milliarden auf 233 Milliarden Franken im Vergleich zum Vorjahr. Der Nettoneugeldzufluss betrug 5,2 Milliarden Franken.

Rückläufige Erträge und Investitionen in IT, Infrastruktur und Personal trieben das Kosten-Ertrags-Verhältnis um 3 Prozentpunkte auf satte 83 Prozent hoch.

«Unser Aufwand-Ertrags-Verhältnis bleibt infolge der anhaltenden Investitionen hoch. Die Ausgaben dürften jedoch unseren Ertrag mittelfristig steigern», erklärte Patrick Odier, geschäftsführender Teilhaber bei Lombard Odier.

Viel angehäuftes Kapital

Kürzlich gelang es der Genfer Privatbank, mit der Schwedin Annika Falkengren, derzeit noch Chefin bei der schwedischen Grossbank SEB, eine erfahrene Universalbankerin als Partnerin zu gewinnen.

In Sachen Kapitalisierung legte die Bank erneut zu. So beträgt die Kernkapitalquote (CET 1) nach Basel III per Ende 2016 29,3 Prozent, nach 25,7 Prozent im Vorjahr. Gesetzlich gefordert sind für ein Institut dieser Grösse 12 Prozent.

Dieses Überschusskapital könnte die Bank künftig für Akquisitionen nutzen. Bislang hat Lombard Odier in ihrer 221-jährigen Geschichte noch nie eine Übernahme getätigt.

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