Muss US-Präsident Donald Trump bald sein Amt räumen? Käme es soweit, würden die Börsen wohl heftig reagieren. Doch wie fällt der Trumpeffekt 2.0 aus?

Wegen seiner mutmasslichen Verbindungen zu Russland gerät Donald Trump unter immer grösseren Druck. Dabei muss der amerikanische Präsident die offizielle Aussage des von ihm entlassenen ehemaligen FBI-Chefs James Comey besonders fürchten. Urplötzlich liegt das Wort «Impeachment», also Amtsenthebungs-Verfahren, in der Luft.

Erst drei Mal in der US-Geschichte ist es dazu gekommen: Und zwar gegen Richard Nixon, Bill Clinton und Andrew Johnson, dem US-Präsidenten zwischen 1829 bis 1837. Nixon trat freiwillig zurück. Clinton und Jackson konnten sich im Amt halten. 

Geht es nach den Buchmachern, hätte Trump mit Blick auf ein Impeachment schlechte Karten. So setzt eine Mehrheit auf eine vorzeitige Amtsenthebung des Präsidenten, wie aus den Wetten beim irischen Online-Portal Paddy Power hervorgeht. 

Trumps Abgang als Kurstreiber

Kommt es tatsächlich so weit, sind Kurskapriolen an den Finanzmärkten vorprogrammiert – interessanterweise sowohl nach oben als auch nach unten, will man Finanzexperten glauben schenken.

Geht es nach dem renommierten Finanzprofessor Jeremy Siegel, würde der amerikanische Leitindex Dow Jones um 1'000 Punkte klettern, wenn Trump zurücktreten müsste, wie dieser kürzlich im Interview mit «CNBC» sagte.

Er untermauert seine Prognose damit, dass die so genannte Trump-Rally an den Börsen nicht eigentlich auf Trumps Agenda basiert, sondern auf der seiner Partei. Egal, ob er freiwillig zurücktreten oder seines Amtens enthoben würde – das tue der republikanischen Agenda keinen Abbruch, so Siegel weiter. Die Republikaner halten die Mehrheit Kongress. Dies könnte sich frühestens bei den nächsten Wahlen 2018 ändern.

Lieber Pence als Trump

Laut Siegel, der an der elitären Wharton School der Universität von Pennsylvania forscht und lehrt, wünschten sich ohnehin 90 Prozent der Wall-Street-Investoren und CEO den amtierenden US-Vizepräsidenten Michael Pence anstelle von Trump zum Präsidenten.

Die Steuerpläne der Republikaner haben ein Kursfeuerwerk an den Börsen ausgelöst. So plant die Partei, die Unternehmenssteuern in den USA von derzeit 35 auf 15 Prozent senken. Auch sollten Steuern auf im Ausland erwirtschaftete Erträge von derzeit 35 auf zehn Prozent gekappt werden. Weiter ist auch eine deutliche Senkung der Einkommenssteuer vorgesehen.

George Soros wettet auf fallende Kurse

Umgekehrt warnen aber Finanzexperten gegenüber dem amerikanischen Sender «CNBC» vor einer scharfen Korrektur von gegen 20 Prozent im S&P 500, sollte Trump vorzeitig aus dem Amt scheiden.

Dieses Szenario hält auch die Wall-Street-Legende George Soros für das Wahrscheinlichere. So hat er seine Wetten auf fallende Kurse am US-Aktienmarkt stark erhöht – ein Indiz, dass er mit einem Scheitern Trumps rechnet.

Der 86-jährige Soros macht kein Hehl daraus, dass er nichts von Trump hält. Auch nach der Wahl des Immobilienmoguls letzten November setzte Soros im grossen Stil auf sinkende Kurse.

Doch die Börsen eilten von Rekord zu Rekord und bescherten ihm einen Milliardenverlust, wie auch finews.ch berichtete. Nun sieht der Börsenguru die Zeit für eine Revanche näher rücken.

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