Mit einer speziellen Anleihe will die UBS Optimus Foundation die Ausbildung von Mädchen in Indien fördern – und musste dafür auch schon Kritik einstecken. Jetzt hat das gute Werk der Grossbank über den Zwischenstand der Initiative informiert.

Gutes Tun – und daran verdienen: So umriss einst eine UBS-Managerin die Stossrichtung des Philanthropieangebots der Grossbank.

Der vor zwei Jahren von der UBS Optimus Foundation finanzierte «Development Impact Bond» (DIB) bringt diesen Ansatz auf den Punkt. Die für die guten Werke bei der Bank zuständige Stiftung hat in einem ersten Testlauf rund 300'000 Dollar in eine spezielle Anleihe begeben, mit der die Ausbildung von Kindern in der indischen Provinz Rajasthan gefördert wird. Im Fokus stehen Mädchen, da die dort selten zur Schule gehen.

Astronomischer Zins

Der DIB wartet neben dem philanthropischen Aspekt mit einem besonderen Anreiz auf. Je mehr Mädchen ihre Lernziele innerhalb der dreijährigen Laufzeit erreichen, desto höher fällt der Coupon aus. Bestenfalls kann der Zins 15 Prozent betragen – im heutigen Umfeld ein beinahe schon astronomischer Wert.

Am Donnerstag unterrichtete die Schweizer Grossbank über den Zwischenstand des Pilotprojekts. «Die Ergebnisse im zweiten Jahr belegen, dass bei der Schulbesuchsrate 87,7 Prozent und bei den Lernergebnissen 50,3 Prozent der Zielvorgabe bis zum Ende der Laufzeit im Juni 2018 erreicht worden sind», ist dort zu lesen. Die UBS Optimus Foundation, die das Kapital für den DIB beschafft hat, sei «auf gutem Weg», den Anlagebetrag zurückzuerhalten.

Nicht ohne Kritiker

Das klingt verhalten optimistisch – soll die Anleihe den maximalen Coupon einfahren, müssten sich die Lernergebnisse wohl noch deutlich verbessern. UBS-Optimus-Chefin Phyllis Costanza betonte indes die grossen Fortschritte und stellte fest, dass sich der DIB als geeignetes Instrument für die Beschaffung von dringend benötigtem Kapital erwiesen habe.

Wie auch finews.ch berichtete, sind da westliche Denkschmieden wie auch indische Wissenschafter anderer Meinung. Es bestehe Konfliktpotenzial, wenn Entwicklungshilfe und an reiche Investoren verkaufte Wertschriften miteinander verknüpft werden, lautete etwa die Kritik.

Vom Firmenraider gegründete Stiftung zahlt

Für hochgezogene Augenbrauen sorgte auch der Partner, der die Rückzahlung des Kapitals an die UBS-Stiftung sicherstellt. Es handelt sich um die einst vom britischen Firmenraider Christopher «Chris» Hohn gegründete Stiftung Children’s Investment Fund Foundation (CIFF). Hohn wurde mit seinem Hedgefonds «The Children's Investment Fund (TCI)» zu den 25 reichsten Hedgemanagern der Welt gerechnet.

Mitte 2018 läuft der Philanthropie-Bond aus – und dann wird sich weisen, ob die Anleihe ihre Versprechen tatsächlich halten kann. Schon jetzt steht fest, dass die Debatte über einen allfälligen breiten Einsatz des Instruments der UBS noch ins Haus steht.

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