Die amerikanische Investmentbank will mehr Leute anstellen, die nicht dem Durchschnitt entsprechen – zum Beispiel Autisten oder Menschen mit ADHS. Die Bank tut dies auch aus Eigennutz.

Abweichungen von der psychologischen Norm werden von der Gesellschaft tendenziell als Nachteil gesehen. Diese Sicht ist allerdings häufig falsch: So argumentierte zum Beispiel der Unternehmer und Startup-Investor Peter Thiel bereits 2015, dass das Asperger-Syndrom, eine Form von Autismus, einem Unternehmer zum Vorteil gereichen kann.

Menschen, bei denen eine solche Abweichung – dazu gehören zum Beispiel auch die Konzentrationsschwäche von ADHS oder Beeinträchtigungen der psychischen Gesundheit – diagnostiziert wurde, fehlt häufig das Selbstvertrauen, sich bei einem Arbeitgeber wie Goldman Sachs zu bewerben. Dem will die Bank nun Abhilfe schaffen.

Spezielle Förderung

In einem achtwöchigen Praktikum mit dem expliziten Ziel einer Festanstellung werden Leute, welche «sich nicht als neurotypisch sehen», speziell gefördert. Vorab werden die Bewerber Im Backoffice eingesetzt. Dazu gehören Jobs in der Compliance-Abteilung oder in der IT.

Vorausgesetzt ist mindestens ein Bachelor-Abschluss. Arbeitserfahrung müssen die Bewerber allerdings keine mitbringen.

Veteranen und Rückkehrer

Einem Beitrag des Fernsehsenders «CNN» zufolge hat sich die Bank langfristig das Ziel gesetzt, 1 Prozent nicht neurotypische Angestellte zu haben. Eine Deadline gebe es für diese Vorgabe allerdings nicht.

Die Bank tut dies nicht nur, um das Gemeinwohl zu fördern. Sie erhofft sich vielmehr Spitzenleistungen: Diese Mitarbeiter hätten oft einen höheren IQ, ein extrem gutes Auge für Details und seien produktiver, sagte Personalchef Dane Holmes.

Das neu aufgegleiste Praktikum, für welches man sich ab dem Sommer bewerben kann, entspricht von der Struktur her ähnlichen Förderprogrammen. Goldman Sachs hat namentlich im Jahr 2008 ein ebenfalls achtwöchiges Praktikum – eine sogenannte Returnship – ins Leben gerufen, welches Leute nach langer Absenz zurück ins Arbeitsleben führen soll. Auch für Veteranen gibt es eine entsprechende Initiative.

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