Die in Vaduz domizilierte Liechtensteinische Landesbank hat sich eine ambitionierte Strategie bis 2026 zugelegt, von der sie sich mehr Nachhaltigkeit, Effizienz und Wachstum verspricht. Dabei kommt es auch zu personellen Veränderungen.

Die LLB-Gruppe (LLB) will in den kommenden fünf Jahren mit einer neuen Strategie namens ACT-26 die Themen Wachstum, Effizienz und Nachhaltigkeit ins Zentrum ihrer Geschäftstätigkeit stellen, wie sie am Mittwochabend mitteilte. Am (heutigen) Donnerstag führt das Unternehmen einen Investorentag durch, an dem die Einzelheiten dazu kommuniziert werden. 

Im Rahmen der neuen Strategie will die LLB Millionen Franken investieren. Die Organisation wird dafür auf die neue Strategie ausgerichtet und von sechs auf fünf Divisionen verkleinert, wie weiter zu erfahren war. Die Unternehmensziele für die Fünf-Jahres-Strategie lauten:

  • Wachstum: jährlich > 3 Prozent bei den Neukundengeldern und den Kundenausleihungen,
  • Effizienz: höchstens 65 Prozent Cost-Income-Ratio im Jahr 2026,
  • Nachhaltigkeit: Netto-Null-CO2-Emissionen bis spätestens 2040, zusätzlich über 16 Prozent Tier-1-Ratio.

Darüber hinaus will die LLB gemäss eigenen Angaben eine attraktive und nachhaltige Dividendenpolitik betreiben. Statt wie bisher 40 bis 60 Prozent beträgt die Ausschüttungsquote neu mehr als 50 Prozent des Konzernergebnisses. Zudem strebt das Unternehmen eine kontinuierliche Entwicklung der Dividende an.

Wachstum: Organisch und akquisitorisch

Die LLB-Gruppe strebt über die nächsten fünf Jahre eine erneute deutliche Steigerung des Geschäftsvolumens an – einerseits durch beschleunigtes organisches Wachstum, andererseits durch gezielte Akquisitionen. Mit der Liechtensteinischen Landesbank in Vaduz und der Bank Linth in der Ostschweiz verfügt die LLB-Gruppe über zwei lokal verankerte Banken.

Darüber hinaus will die LLB-Gruppe im Wealth Management ihre Position als Vermögensverwaltungsbank in Österreich, als «Fonds-Powerhouse» im deutschsprachigen Raum, als Partnerin im institutionellen Geschäft und als internationale Privatbank in Zentral- und Osteuropa sowie im Nahen Osten ausbauen, wie es weiter hiess.

Effizienz: 100 Millionen Franken für digitale Transformation

Die LLB setzt auch in Zukunft auf die persönliche Betreuung ihrer Kunden in einem hybriden Beratungsmodell, das technologisch unterstützt wird. Dazu wird die digitale Kundenplattform weiter modernisiert und das digitale Produkt- und Serviceangebot für alle Kundengruppen erweitert.

Die Gruppe investiert deshalb in den nächsten fünf Jahren 100 Millionen Franken in die digitale Transformation.

Nachhaltigkeit forciert

Die LLB möchte eine Vorreiterrolle einnehmen und setzt sich deshalb ambitionierte Ziele. So wird die LLB-Gruppe in ihrem Bankbetrieb bereits im Jahr 2021 klimaneutral – als erste Bank in Liechtenstein und eine der ersten Banken in der Schweiz und Österreich.

Dies erreicht sie dank vollständiger Kompensation der Treibhausgas-Emissionen des Bankbetriebs durch Investitionen in CO2-reduzierende Projekte in der Region und weltweit. Dabei arbeitet die LLB-Gruppe mit der Schweizer Klimaschutzstiftung myclimate zusammen.

Zudem setzt sich die LLB zum Ziel, bis 2040 vollständig klimaneutral zu sein – zehn Jahre früher als viele Mitbewerber, wie es weiter hiess. Dies im Einklang mit dem 1.5-Grad-Klimaziel der Vereinten Nationen. Um dieses Ziel zu erreichen, sollen bis zum Ende der Strategieperiode 2026 die CO2-Emissionen im Bankbetrieb um 20 Prozent und die CO2-Emissionen in den Kundenportfolios um 30 Prozent reduziert werden.

Neue Organisation

Neu wird die LLB fünf Sparten umfassen statt wie bisher sechs. Mit den beiden Marktdivisionen Privat- und Firmenkunden und International Wealth Management verfügt die LLB-Gruppe künftig über zwei klar positionierte Marktdivisionen. Die Division Privat- und Firmenkunden betreut lokal orientierte Private-Banking-Kunden (FL/CH/D) sowie Firmen- und Privatkunden in Liechtenstein und der Schweiz.

Die Division International Wealth Management fokussiert sich auf österreichische und internationale Private-Banking-Kunden sowie institutionelle und Fondskunden. Um die strategischen Ambitionen als effiziente, digitale und innovative Bankgruppe voranzutreiben, werden in der bisherigen Division Group COO die notwendigen Change-Kapazitäten und -Skills gebündelt.

Die Division wird neu in CDO (Chief Digital & Operating Officer) umbenannt, und es wird ein neuer Geschäftsbereich Group Digital Transformation geschaffen. Die neue Gruppenleitung ab 1. Januar 2022 sieht wie folgt aus:

  • Group CEO: Gabriel Brenna
  • Privat- und Firmenkunden: Urs Müller
  • International Wealth Management: Natalie Flatz
  • Group CDO: Patrick Fürer
  • Group CFO: Christoph Reich

Der Verwaltungsrat hat zudem Christoph Reich zum stellvertretenden Group CEO per 1. Januar 2022 ernannt. Urs Müller, der diese Funktion seit 1. Juli 2012 ausübte, fokussiert sich künftig auf die strategische Weiterentwicklung der Marktdivision Privat- und Firmenkunden, wie weiter zu erfahren war.

 

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