Vontobel-CEO Zeno Staub hat an der Generalversammlung zum Geschäftsgang berichtet. Das Investmenthaus sieht für sich ein geringes Risiko aus den Folgen des Ukraine-Kriegs.

Nach dem Rekordergebnis im vergangenen Jahr hätten sich die Erträge bei Vontobel im ersten Quartal 2022 auf einem weiterhin hohen Niveau entwickelt, heisst es in einer Medienmitteilung zur Generalversammlung. Aber auch Vontobel sei nicht gegen die Entwicklungen an den Märkten immun. «Weltweite Kursrückgänge wirken sich auch auf unser verwaltetes Vermögen und entsprechend auf unsere Erträge aus», erklärte Vontobel-CEO Zeno Staub mit Blick auf das Gesamtjahr.

Beim Netto-Neugeld habe es im ersten Quartal vor allem im Bereich Wealth Management hohe Zuflüsse gegeben. Aufgrund des aktuellen Umfelds hätten sich dagegen institutionelle Anleger zurückhaltend beim Asset Management verhalten. Damit hätten sich die Verhaltensmuster der zweiten Jahreshälfte 2021 fortgesetzt. Die Lage sei von den steigenden Zinsen und grossen geopolitischen Unsicherheiten geprägt.

Ein Fonds musste schliessen

Vontobel beziffert den Anteil der russischen und weissrussischen diskretionären Mandate, inklusive Fonds, auf weniger als 0,1 Prozent der gesamten verwalteten Vermögen. «Alle relevanten Engagements beschränken sich auf unsere in Zürich hergestellten Emerging Markets-Strategien», so der CEO. Bis auf einen Fonds mit einem Gesamtvermögen von 30 Millionen Franken seien alle Vontobel-Fonds offen geblieben.

«Der Krieg in der Ukraine mit seinen menschlichen Tragödien und politischen Implikationen wird uns alle – auch nach einer hoffentlich baldigen diplomatischen Lösung – noch lange beschäftigen. In vielen Regionen der Welt hat die kriegerische Auseinandersetzung ein Umdenken bewirkt. Vieles wird neu gedacht. Die Unsicherheit hat zugenommen», sagte Staub weiter. Ungeachtet dessen bleibe Vontobel für die Zukunft gefasst und zuversichtlich.

Das Ende einer Ära

Mit dem neugewählten Verwaltungsratspräsidenten Andreas Utermann hat es bei Vontobel auch den angekündigten Wechsel an der Spitze gegeben. Er folgt auf Herbert Scheidt, der aus Altersgründen ausgeschiede ist. Der deutsch-schweizerische Vollblut-Banker war 20 Jahre bei Vontobel tätig, zunächst als CEO und ab 2011 dann als Präsident des Investmenthauses.

«Meine oberste Aufgabe wird sein, den eingeschlagenen Weg von Vontobel in seiner Umsetzung, mit langfristigem Blick, zu unterstützen», sagte Utermann in seiner Antrittsrede. Alle anderen zur Wiederwahl stehenden Mitglieder des Verwaltungsrats wurden für eine weitere Amtszeit bestätigt.

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