Bankpräsident Colm Kelleher hat einige Anstrengungen unternommen, um dem UBS-Aktienkurs mehr Leben einzuhauchen. Jüngste Analysen zum Titel sind da wenig hilfreich.

Haben da die Analysten der Credit Suisse (CS) der UBS den Gefallen zurückgezahlt? Nachdem die UBS im vergangenen September die CS-Aktie zum «Halten» empfohlen hatte, hat das CS-Research dieser Tage die UBS-Aktie von «Outperform» auf «Halten» zurückgestuft, wie auch finews.ch berichtete.

Natürlich ist davon auszugehen, dass die CS-Experten ihre Empfehlungen rein auf Fakten gestützt haben – die Herabstufung durch die Erzrivalin vom Zürcher Paradeplatz dürfte der UBS aber dennoch denkbar ungelegen kommen.

Denn kein geringerer als Bankpräsident Colm Kelleher hat es sich dort zum Ziel gesetzt, dass die grösste Schweizer Bank am Finanzmarkt als globales Schwergewicht auf Augenhöhe mit den Wallstreet-Instituten anerkannt wird – und dass sich dies auch in einem höheren Aktienkurs widerspiegelt. Dazu reiste der Ire zusammen mit UBS-Chef Ralph Hamers laut Medienberichten schon in die USA, um dies den dortigen Grossinvestoren klar zu machen.

Andere sind besser positioniert

Offenbar findet Kelleher, die Titel der Bank müssten an der Börse zum Doppelten des Buchwerts gehandelt werden. Derzeit notieren die UBS-Namen bei einem Kurs von gut 17 Franken aber bei einem Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV) von gut 1. Eine Mehrzahl von 21 Beobachtern empfiehlt das Papier weiterhin zum Kaufen, das mittlere Kursziel liegt oberhalb von 20 Franken.

Wenig hilfreich erweis sich jüngst auch der zuständige Analyst der Zürcher Kantonalbank (ZKB), der die UBS in einer längeren Studie zwar als «gut geölte Maschine» bezeichnete. Dennoch kam auch dieser Experte zum Schluss, dass die Grossbank zu jetzigen Kursen fair bewertet sei. Auch er empfiehlt die Titel deshalb nicht zum «Übergewichten», sondern zum «Marktgewichten». «Aus sektorstrategischer Sicht gebe es momentan wohl Bankaktien, die besser für steigende Zinsen positioniert seien, lautet seine Begründung. «Sollten sich die Märkte jedoch weiter erholen, könnten die UBS-Aktien unseres Erachtens über den operativen Hebel im Wealth Management interessant werden.»

Alles hängt an den verwalteten Vermögen

Ganz ähnlich hat nun auch die CS-Analyse argumentiert. Die Aktienkurse von Schweizer Vermögensverwaltung-Banken sind bei schlechten Börsen doppelt verwundbar, weil die Erträge der Institute weiterhin sehr stark am «Wasserstand» der jeweils verwalteten Vermögen hängen. Halten sich die Privatkunden zurück, sinken die Einkünfte in der Regel schneller als die Kosten.

Da hilft es auch nur begrenzt, dass sich die UBS eine zuvorkommende Dividendenpolitik fährt: Der ZKB-Analyst erwartet einer eine Dividenden-Rendite von 3,5 Prozent für 2023 und Aktienrückkäufe von 4 Milliarden in nächsten Jahr und dann 5 Milliarden Dollar für 2024.

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