Pflichtwandelanleihen sind für Banken ein wichtiges Instrument, um das Kapital zu stärken. Doch für die UBS dürfte dieser Markt nach dem Debakel um die AT1-Wandler der Credit Suisse erst einmal verschlossen bleiben – ausser man greift bei der Grossbank tief in die Tasche.

Die Wertloserklärung der AT1-Anleihen der Credit Suisse (CS) im Rahmen der Übernahme durch die UBS hatte Schockwellen durch den Markt für Pflichwandelanleihen gejagt (auch Cocos genannnt, für Contingent convertible bonds). Während sich die Wogen seither zumeist geglättet haben, blicken die Investoren jedoch mit Misstrauen auf die Schweiz und die UBS als grösste übriggebliebene hiesige AT1-Emittentin.

Renditen in die Höhe geschnellt

Analysten sprechen bereits von einem «Schweiz-Strafaufschlag». Sollte die UBS Pläne hegen, auslaufende AT1-Anleihen durch Neuemissionen abzulösen, so müsste sie dafür deutlich mehr Zins bieten, wie die Agentur «Reuters» berichtet.

Aktuell liege die Rendite der UBS-AT1-Bonds bei rund 12 Prozent. Vor der CS-Übernahme habe die Rendite bei rund 8 Prozent gelegen, heisst es in dem Bericht weiter. Am ersten Handelstag nach dem erzwungenen Zusammenschluss habe der Wert zeitweise über 16 Prozent gelegen.

Mehr Unsicherheit

Als Gründe für die tieferen Preise auf bereits emittierten UBS-Cocos wird aber nicht nur das Debakel bei der CS herangeführt. Mit der Übernahme seien auch die Unsicherheiten für die neue UBS gestiegen. So könne die Integration länger dauern und kostspieliger werden als gedacht. Welche Auswirkungen das auf das Schulden-Rating haben werde, sei auch noch nicht sicher.

Aktuell wird die UBS etwa von der führenden US-Ratingagentur S&P mit A- bewertet. Die CS liegt jedoch mit BBB- nur eine Stufe über den sogenannten «Junk»-Status. Der Kreditstatus der Käuferin wird auf jeden Fall sinken, so die Einschätzung eines im Bericht zitierten Experten.

Ausgabe unattraktiv

In der Regel werden AT1-Anleihen bei Erreichen des erstmöglichen Rückzahlungstermins ausgezahlt. Bei der UBS werden im November AT1-Bonds im Volumen von 700 Millionen Singapur-Dollar fällig (ungerechnet rund 470 Millionen Franken) und im Januar im Volumen von 2,5 Milliarden Dollar.

Angesichts der hohen Renditen, die geboten werden müssten, wäre die Ausgabe neuer Titel unattraktiv. Denn dass ist der eigentliche Zweck dieser Anleiheklasse. Sie sollen eine günstige Stärkung des Eigenkapitals erlauben und als eine Art Puffer im Fall einer Schieflage dienen.

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