Auch zehn Jahre nach dem Swissair-Grounding kommt die Grossbank bei einigen ehemaligen Mitarbeitern der Fluglinie nicht gut weg, wie ein Blick ins Informationsbulletin der Pensioniertenvereinigung «swissair news» zeigt.

Mario Corti, der Monate vor dem Untergang der Swissair Oktober 2001 deren Führung übernommen hatte, nennt zwar die UBS und ihre Exponenten nicht namentlich, aber er wird dennoch deutlich:

«Es bestanden und bestehen keine Zweifel, dass eine Rettung der Swissair-Gruppe auch nach den tragischen Ereignissen des 11. Septembers absolut möglich war. Das Grounding und die daraus folgenden Schäden waren keinesfalls ein gewissermassen unabwendbares Naturereignis. Grounding und Nachlassstundung waren beabsichtigt und wurden von den geistigen Vätern des Phönix-Plans ganz bewusst in Kauf genommen», schreibt der frühere Nestlé-Finanzchef in der August-Ausgabe der «swissair news».

In den Augen Cortis gehören zu den geistigen Vätern des Phönix-Plans auch ehemalige UBS-Grössen.

Die UBS hatte stets darauf aufmerksam gemacht, dass sie den Plan Phönix nicht erarbeitet habe. Sie hatte die Stilllegung der Flotte allein  mit Versäumnissen der Swissair-Führung begründet.

Auch René Müller, PEKO-Präsident, beklagt in einem kurzen Statement das Verhalten der UBS.

Ohne die «gezielt geplante Verzögerung der Überweisung der Gelder für das Crossair-Aktienkapital von UBS an die Swissair wäre es am 2. Oktober nicht zum Grounding gekommen.» 

Die UBS hatte nach dem Grounding darauf hingewiesen, dass der Airlnie Ende September 2001 noch reichlich Liquidität zur Verfügung gestanden habe, die aber von der Swissair-Führung nicht für den Flugbetrieb verwendet worden sei. Die Verzögerung der Überweisung des Kaufpreises für die Swissair-Tochter Crossair erklärte die UBS damals damit, dass die Swissair-Führung die nötigen Dokumente nicht rechtzeitig bereitgestellt hatte.

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