Um den einstigen Turnschuh-Banker ranken sich viele Gerüchte. Dass er Kasse gemacht hat, ist unbestritten. Doch der amerikanisch-schweizerische Doppelbürger hat auch noch andere Qualitäten.

Der 49-jährige David M. Solo (Bild) hielt es nie für nötig, sich dem Scheinwerferlicht der Medien auszusetzen. Das liess ihn arrogant erscheinen, so dass seine Kritiker ein leichtes Spiel hatten, über ihn herzuziehen.

Dabei vereinigt der Amerikaner mit Schweizer Pass zwei Fähigkeiten, die in der internationalen Managerwelt recht eigentlich ideal sind: Zum einen hat es Solo verstanden, sich die richtigen Mentoren (Marcel Ospel, Johannes de Gier) auszusuchen, die es ihm ermöglichten, schon in jungen Jahren rasch nach oben zu gelangen und dort auch zu bleiben.

Respektvoller Umgang

Zum andern hat sich Solo nicht nur als ein gewiefter Manager profiliert. Vielmehr pflegte er intern stets auch einen Umgang mit seinen Untergebenen, der nichts zu wünschen übrig liess, wie die allermeisten Leute berichten, die unter ihm gearbeitet haben.

Der Kontakt mit ihm sei immer von hohem Respekt geprägt gewesen. Das wiederum stärkte nicht unwesentlich seine Position innerhalb jener Unternehmen, in denen er tätig war. Bloss – nach aussen drang dies nicht sonderlich durch – es hätte ja nicht zum medial vorgefertigten Bild des ewigen Abzockers gepasst.

Juristische Winkelzüge

Stattdessen dominierten da die zahlreichen juristischen Winkelzüge, mit denen Solo sowie seine Mentoren und Gefolgsleute gleich mehrmals den schnellen Reibach machten. Doch soll man ihm das verübeln?

Niemand ist je gezwungen worden, in die Aktien der GAM Holding zu investieren – und wer es Anfang Oktober 2010 beim Börsengang des Unternehmens trotzdem getan hat, erzielte bis heute eine Wertsteigerung von knapp 50 Prozent.

Abseits der Goldküste

Obschon Amerikaner, legte Solo während seiner Tätigkeit für Schweizer Unternehmen stets Wert darauf, hierzulande seinen Wohnsitz zu haben und da auch seine Steuern zu bezahlen. Mit anderen Worten, er jettete nicht wann immer möglich über den grossen Teich ins Land der unbegrenzten Möglichkeiten.

Dass er zwar nicht an der Goldküste wohnt, aber dennoch in einer steuerfreundlichen Gemeinde, ist zusätzlich typisch für diesen vifen Manager, der schon bald wieder in einer Top-Funktion in Erscheinung treten dürfte – natürlich nicht nur aus pekuniären Motiven.

 

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.55%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    18.9%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    27.99%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    9.02%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.54%
pixel