Eine fiese Masche wird immer beliebter bei Cyberkriminellen. Mit dem Trick können sie auch Banker leicht umgarnen.

In den USA und Grossbritannien nehmen solche Vorfälle unter allen Cyberattacken am stärksten zu. Allein nach den Zahlen der amerikanischen Bundespolizei FBI hat sich die Masche im ersten Halbjahr 2016 verdreifacht. Und in London verloren Firmen auf diese Weise im Jahr 2015 umgerechnet fast 40 Millionen Franken an Betrüger aus dem Internet.

Die Rede ist vom so genannten CEO-Betrug. Bei diesem Trick geben sich Hacker in internen Emails als Chef des Unternehmens aus – und fordern Mitarbeitende auf, in ihrem Namen unverzüglich Firmengelder zu überweisen. Das klingt krud, ist aber äusserst wirkungsvoll. Der vorauseilende Gehorsam in Konzernen ist offenbar so gross, dass nur die wenigsten Angestellten die Anweisung im Mail hinterfragen.

Prominentes Opfer Snapchat

Laut dem Branchenmagazin «Euromoney» ist die Masche zwar immer noch selten anzutreffen, verursacht aber vergleichsweise den grössten Schaden bei Firmen.

Viel Publizität erlangte letztes Jahr ein Fall bei der kürzlich an der Börse gestarteten US-Technologiefirma Snapchat. Dort wies der «Chef» einen Mitarbeitenden per Smartphone an, ihm die Lohndaten sämtlicher Mitarbeitenden herauszusuchen. Was dann auch prompt geschah.

Zahlen zur Finanzbranche liegen zwar nicht vor. Dennoch sind Banker gut beraten, den Hackertrick im Hinterkopf zu behalten: Erwiesenermassen sind Finanzdienstleister weltweit das beliebteste Ziel für Cyberkriminelle.

Finma alarmiert

In der Schweiz hat dies mittlerweile auch die Eidgenössische Finanzmarktaufsicht (Finma) auf den Plan gerufen. Wie auch finews.ch berichtete, warnte die Behörde am Dienstag dieser Woche vor erheblichen «Defiziten» in der Cyberabwehr hiesiger Banken. Bis im Sommer haben nun die grossen Institute des Landes Zeit, ihre Verteidigungslinien zu verstärken.

Experten haben derweil einen ganz einfachen Ratschlag, um den «CEO fraud» zu vereiteln: Angestellte sollten bei einer solchen Überweisung immer den Vorgesetzten fragen, ob diese plausibel erscheine.

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