Auf dem Schweizer Finanzplatz tragen einige Firmen ähnliche Namen. Das kann zu argen Verwechslungen führen. Eine Firma grenzt sich nun von einem Namensvetter ab, der aggressiv am Markt agiert.

Seit wenigen Monaten ist die auf Privatmarktanlagen spezialisierte Zürcher Finanzboutique Belvoir Group im Schweizer Markt aktiv. Um das Geschäft weiter voranzutreiben, übernahm kürzlich mit Daniel Fasnacht ein neuer CEO die Leitung, wie auch finews.ch berichtete.

So weit, so gut. Wäre da nicht ein anderer Zürcher Vermögensverwalter, der sich nun ganz klar von der Belvoir Group distanziert. Dieser nennt sich nahezu gleich, nämlich Belvoir Capital. Belvoir Capital hat aber absolut nichts mit der Belvoir Group zu tun, erklärten die Partner gegenüber «Citywire».

Wie das Branchenportal «Citywire» berichtet, erhielt die seit 2014 als Belvoir Capital firmierende Vermögensverwaltungsgesellschaft von Kunden und Geschäftspartnern Anfragen, ob eine Beziehung zu den «Namensvettern» bestünde.

Rechtliche Schritte eingeleitet

Belvoir Capital schickte offenbar Anwälte vor, mit der Forderung, dass sich die Belvoir Group umbenenne. Die klare Distanzierung der Firma Belvoir Capital von der Belvoir Group ist auch vor dem Hintergrund zu verstehen, dass Letztere nicht eben im besten Licht dasteht.

Wie die «Sonntagszeitung» (Artikel bezahlpflichtig) unlängst berichtete, haben eine Wirtschaftskanzlei und ein Berner Unternehmer unabhängig voneinander bei der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht (Finma) Anzeige gegen die Belvoir Group erstattet. Formal handle es sich um sogenannte «Hinweise auf Missstände», hiess es weiter.

Der Berner Unternehmer ärgert sich darüber, dass die Gruppe, die per Telefon versucht, Aktien von Startups an den Mann zu bringen, bei ihm zuhause angerufen habe. Und offenbar wurden auch Kunden der Anwaltskanzlei mit solchen Anrufen behelligt.

Hauptsache «schön»

Unabhängig vom Namensstreit der beiden Zürcher Vermögensverwalter fällt auf dem Schweizer Finanzplatz eine eigenartige Massierung ähnlich klingender Namen von Finanzinstituten auf. So tragen beispielsweise einige Institute die Silbe «Belle» in der Marke. Beispiele gefällig? Bellecapital, Bellevue Group oder Bellerive Privatbank.

Verwechslungsgefahr besteht aber etwa auch zwischen der Schweizer Aquila & Co, die sich auf die Betreuung unabhängiger Vermögensverwalter spezialisiert hat, und der Aquila Capital, einer deutschen Anbieterin von alternativen Investmentlösungen, die auch mit einer Tochtergesellschaft in Zürich präsent ist. Um sich hierzulande von Aquila & Co. abzugrenzen, nennt Aquila Capital ihre Schweizer Tochtergesellschaft denn auch AQ Investment.

Metropol in Zürich und Métropole in Paris

Umbenannt hat sich auch die seinerzeit von einstigen Clariden-Bankern gegründete Firma Metropol Partners. Sie hatte zunächst diesen Namen gewählt, weil sie im Zürcher Metropol-Haus ansässig war. Allerdings kam es verschiedentlich zu Verwechslungen mit der französischen Gesellschaft Métropole Gestion. Darum entschieden die Metropol Partners, sich in Sound Capital umzubenennen, wie finews.ch exklusiv berichtete

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