Die Bullen an den Börsen befinden sich in den letzten Zügen. Ihnen ginge es indes deutlich besser, wenn sich endlich mehr Frauenpower entfalten würde.

Die nach der Finanzkrise eingesetzte Hausse an den Börsen scheint vorerst gestoppt. Stattdessen reissen sich die Bullen und Bären seit einigen Monaten gegenseitig das Zepter aus der Hand – letztere scheinen zudem an Stärke zu gewinnen.

Diverse Finanzexperten rechnen denn auch damit, dass die jahrelange Hausse nun in eine Phase stagnierender oder sinkender Aktienkurse übergehen könnte.

Doch das müsste nicht sein, lautet das Fazit einer Studie des amerikanischen Finanzdienstleisters S&P Global, in die «Reuters» Einsicht hatte. Das Verdikt der S&P-Analysten: Würden sich mehr amerikanische Frauen in die Arbeitswelt integrieren, könnte der Bullenmarkt um viele Jahre verlängert werden. 

Fast 6 Billionen Dollar zusätzlichen Treibstoff

Treibstoff der Hausse sind zusätzliche 5,87 Billionen Dollar, die allein amerikanische Frauen durch ihren Arbeitseinsatz zum BIP-Wachstum beitragen würden. Dies entspricht laut der Studie knapp 13 Prozent der aktuellen Marktkapitalisierung des MSCI All Country World Index. 

Allerdings tut sich die USA schwer, mehr Frauenpower zu entfalten. Nach der letzten Erhebung 2016 liegen die Vereinigten Staaten auf dem 20. Rang von den 22 fortschrittlichsten OECD-Staaten. Dies sei primär auf die mangelnde Infrastruktur bei der Kinderbetreuung zurückzuführen, hiess es weiter. 

Wenn die USA dem Beispiel vieler anderer Industrieländer folgen und eine Politik einführen würden, die Frauen ermutigt, in die Arbeitswelt einzusteigen und dort zu bleiben, könnten die Auswirkungen weltweit nachhallen und einen Börsenboom unterstützen, der weit über dem Wirtschaftswachstum liegt, so die Studienautoren.

Diversität macht den Unterschied

Mehr Frauen in der Arbeitswelt und insbesondere in Führungspositionen beflügeln nicht nur das BIP. Diverse wissenschaftliche Studien bestätigen, dass eine grössere geschlechtsspezifische Diversität in Unternehmen zu besserer und nachhaltigerer Leistung führen kann.

Mit Blick auf die Schweiz besteht hier allerdings noch viel Nachholbedarf. Der Frauenanteil in den rund hundert wichtigsten Schweizer Firmen ist im vergangenen Jahr von 8 auf 7 Prozent gesunken, wie der letzte Report des Executive-Search-Unternehmen Guido Schilling zeigte.

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