Die tieferen Konsumausgaben werden zusammen mit einer schwächelnden Inlandnachfrage auch in kommenden Quartalen der Schweizer Wirtschaft Sorgen bereiten. Dazu kommt ein Einbruch der Exporte. All diese zentralen Elemente der volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung könnten schon relativ bald wieder anziehen, aber ob dies reicht, um die Preise in die Höhe zu treiben, wird sich erst zeigen müssen.

Auch Thomas Jordan, der Präsident der Schweizerischen Nationalbank (SNB), hat in einem Interview am Sonntag erläutert, dass ihm die Deflation mehr Sorgen bereitet als allfällige inflationäre Tendenzen: «Der Einbruch der Wirtschaft drückt jetzt vor allem in Richtung tiefere Preise», erklärte er im Gespräch mit der «Sonntagszeitung».  «Wie das aber weitergeht, werden wir sehen. Wir wissen nicht, wie sich die Globalisierung entwickeln wird und ob der internationale Handel tiefer sein wird als früher.»

Zumindest in der näheren Zukunft, aber möglicherweise auch mittelfristig stellt sich die Frage nicht, ob wir in eine Inflationsfalle laufen, sondern ob wir eine Phase der Deflation umgehen können, darin sind sich zumindest viele Ökonomen in der Schweiz einig.

Nach der Spanischen Grippe kam die Deflation

Nach der Spanischen Grippe vor 100 Jahren beispielsweise passierte genau dies. Als die Pandemie, welche etwa 50 Millionen Menschen dahinraffte, überwunden war, entwickelte die Wirtschaft deflationäre Tendenzen.

Um aber aus der Deflation wieder herauszukommen, müssten die Nationalbanken normalerweise Zinsen senken können, um nämlich die Nachfrage zu stimulieren. Das wird aber schwierig in der heutigen Zeit, weil zum Beispiel die SNB den Leitzins jetzt schon bei minus 0,75 Prozent stehen hat. Und mehr staatliche Stimulation wird nach den präzedenzlosen Liquiditätsspritzen auch nicht mehr erhältlich sein.

In einer solche Lage würde sich die SNB, aber auch der Bundesrat, kaum gegen etwas Inflation wehren wollen – gerade auch weil eine Schuldenlast durch höhere Preise langsam aufgefressen wird.

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