Die Schweizer Grossbank Credit Suisse hält Grundbesitz an der Langstrasse in Zürich. So viel, dass sie die drittgrösste Eigentümerin an der Rotlichtmeile ist.

Sie gilt immer noch als Ausgeh- und Rotlichtmeile der Limmatstadt, ist Zentrum von Schauergeschichten, Polizeirapporten und wüsten Party-Geschichten: die Zürcher Langstrasse.

In den letzten Jahrzehnten hat sich das Bild an der Langstrasse stark gewandelt, Stichwort Gentrifizierung. So stehen heute ein Restaurant «Hiltl» oder ein Migrolino, wo sich früher einst gewichtige und gefragte Lokale des Quartiers befanden.

 Fast 2'500 Quadratmeter

Die nicht unumstrittene Aufwertung hat sich auch für die Schweizer Grossbank Credit Suisse (CS) gelohnt, wie einem Bericht des Zürcher Magazins «Tsüri.ch» zu entnehmen war: Seit 1991 habe sich der Quadratmeter-Preis an der Langstrasse im Schnitt verdreifacht und betrage nun im Median 31'500 Franken.

Und: Die CS besitzt 2'478 Quadratmeter davon. Genauer die Gesellschaft Credit Suisse Funds, die das Fondsgeschäft der Grossbank verwaltet. Damit ist die Grossbank die grösste private Grundbesitzerin an der Langstrasse. Vor der CS kommt die Öffentliche Hand auf den ersten Platz insgesamt, die mit fast 8'400 Quadratmetern am meisten Fläche in ihrem Besitz hat; davon gehen aber schon ganze 7'000 Quadratmeter auf das Kanzleischulhaus und seinen Platz rundherum. 

Mit 4'827 Quadratmeter dem zweiten Platz ist die Genossenschaft Kalkbreite mit ihrer Siedlung Zollhaus, die noch in diesem Jahr fertig gebaut werden sollte. Hinter der CS folgen der Migros-Genossenschaftsbund und der Axa-Lebensversicherungs-Tochter Axa Leben. 

Erbschaftssteuer als Motivation

Interessant sind auch die laut dem Bericht auch die Daten des letzten Eigentümerwechsels der jeweiligen Parzellen. In den letzten 20 Jahren seien 73 Grundstücke verkauft worden, mehr als 10 Prozent alleine im Jahr 2011.

Einer der Gründe für diese Anhäufung von Verkäufen in den letzten zwei Jahrzehnten ist eben jene Aufwertung, die zu einer enormen Wertsteigerung geführt hat. Eine weitere Erklärung liefert aber auch die Initiative über eine nationale Erbschaftssteuer, die 2015 abgelehnt wurde. Ebenfalls 2011 lanciert, hätte das Begehren eine Erbschaftssteuer eingeführt, die rückwirkend ab 2012 gegolten hätte. Die motivierte viele Vermögende, ihren Besitz bereits Ende 2011 als Schenkung der nächsten Generation zu vermachen.

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