Jahrelang schien es für viele Personen unmöglich, in London ein Eigenheim zu kaufen. Doch die Preise auf dem Londoner Markt für Wohnimmobilien bewegen sich anderes als jene in vergleichbaren Grossstädten der Welt.

In den vergangenen fünf Jahren sind auf dem Londoner Markt für Eigenheime die zweitschwächsten Preissteigerungen unter 25 Metropolen weltweit verzeichnet worden. Das geht aus der jüngsten Analyse zum UBS Global Real Estate Bubble Index hervor, die am Mittwoch vorgestellt wurde.

Demnach verzeichnet London exakt die entgegengesetzte Richtung etwa von Frankfurt, der Stadt mit dem aktuell höchsten Indexwert für das Risiko einer Immobilienblase.

In der Hauptstadt Grossbritanniens, die im Bubble-Ranking abgeschlagen den Platz 15 erreicht, gab nach einem jahrelangen Abwärtstrend erst die Coronavirus-Pandemie einen Impuls, dass die Preise wieder stärker zulegten.

Boom in Deutschland

Gemäss der Grossbank UBS ging es zwischen Mitte 2020 und Mitte 2021 rund vier Prozent nach oben. In Frankfurt legten die Eigenheimpreise zum Vergleich dagegen seit 2016 im Schnitt jährlich um zehn Prozent zu.

Als Hauptgründe für die Preisbewegungen in London gelten folgende Faktoren. So liessen die stärkere Nutzung von Homeoffice und die flexiblen Arbeitsmodelle die Nachfrage nach grösserem und günstigerem Wohnraum, also ausserhalb des Stadtzentrums, steigen. Damit legten dort auch die Preise wieder zu.

Lokale Nachfrage

Laut der UBS litt der Wohnungsmarkt im Herzen Londons aber besonders stark unter den Folgen der Coronavirus-Pandemie. Da ging die Nachfrage spürbar zurück. Und generell hinke das Preiswachstum in der Themsestadt hinter dem Landesdurchschnitt hinterher.

Die jüngste Erholung auf dem Londoner Markt für Wohnimmobilien hat aber auch noch mit Sondereffekten zu tun. Eine besondere Rolle spielten dabei die guten Finanzierungskonditionen für Eigenheime und temporäre Steuerregelungen, die Stamp Duty, welche die Nachfrage lokal ankurbelten, hiess es.

Aufschwung an anderen Orten

Die Preisentwicklung in London dürfte aber auch der Unsicherheit der vergangenen Jahre um den Brexit geschuldet sein. Daher ging es in Finanzmetropolen wie Frankfurt oder auch Toronto beziehungsweise Hong Kong weiter mit der Nachfrage sowie den Preisen nach oben.

Gemäss dem Bubble-Index der Grossbank UBS landen Finanzzentren wie Toronto und Hong Kong daher auf den Plätzen zwei und drei.

Zürich in einer Blase

Und auch im Finanzzentrum der Schweiz, Zürich, bleibt der Eigenheimmarkt im Blasenrisikobereich. Der Indexwert stieg von Mitte 2020 bis Mitte 2021 nochmals stark an. Die Stadt landet im Ranking auf dem fünften Platz. Der Markt sei überhitzt und die Angebotsvolumina sind auf ein Rekordtief gesunken, hiess es diesbezüglich.

Kaufwillige von Wohnimmobilien dürfen für London laut der UBS auch weiterhin auf einen moderaten Preisanstieg hoffen, wehen doch auch dem Immobilienmarkt mit den globalen Reiserestriktionen sowie mit den aktuellen wirtschaftlichen Unsicherheiten in Grossbritannien ein heftiger Wind entgegen.

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