In der Vermögensverwaltung gilt das Prinzip Hoffnung nicht. Mit Spezialisierung und Unabhängigkeit sticht der Experte die Konkurrenz locker aus, so das Fazit einer neuen Studie. Das sollte auch den Banken zu denken geben.

Wenn an den Märkten die Kurse in den Keller rasseln und Gewissheiten ins Wanken geraten, ist guter Rat gefragt. Gerade in Zeiten von Krieg und Inflation ist die Frage nicht, ob, sondern wie die stark die Märkte korrigieren.

Wer hätte da nicht gerne eine Expertin, einen Experten zur Seite, der bei der Sicherung der Vermögenswerte hilft. Zwei Wealth, die von Patrick Müller und Klaus Wellershoff mitgegründete Zürcher Vermögensberatungs-Firma, ist dabei der Meinung, dass Erfolg messbar ist – und die Wahl des Anbieters von Finanzdienstleistungen beeinflussbar.

Zwei Megatrends

Im heute Dienstag veröffentlichten «Transparenzbericht 2022» schreibt Zwei Wealth, dass zwei grosse Trends den Markt der Vermögensverwalter dominieren: Einerseits nennen die Autoren die zunehmende Spezialisierung, anderseits die Unabhängigkeit von den Banken.

Mit den neuen Geschäftsmodellen, welche unter den Stichworten Fintech und Neobanken laufen, hat sich auch das traditionelle Geschäften mit dem breiten Spektrum an Leistungen abgenutzt, so scheint es zumindest. Jedenfalls gibt es gemäss Studie einen klaren Trend hin zu spezialisierten Vermögensverwaltern, die beispielsweise nur einen Typus Aktienportfolios oder ausschliesslich Vorsorgeportfolios entwickeln, wie die Studienautoren schreiben.

Spezialisten sind besser Manager

Die Spezialisierung hilft den Anbietern, kosteneffizient zu arbeiten und von Skalen-Effekten zu profitieren. Zudem sind die Spezialisten gemäss Studie die besseren Portfolio-Manager. Sie erzielten in der Stichprobe von Zwei Wealth durchwegs bessere Renditen als ihre Konkurrenten.

Den zweiten Megatrend, nämlich derjenige zur Unabhängigkeit, wird durch die Kundenzufriedenheit unterstützt. In einer nicht repräsentativen Umfrage von Zwei Wealth zeigen sich die Kunden von unabhängigen Vermögensverwaltern und von Wealth Offices deutlich zufriedener mit den Dienstleistungen ihrer Vermögensverwalter als die Kunden von Banken.

Von Grund auf zufrieden

Grundsätzlich ist die Zufriedenheit mit einem durchschnittlichen Rating von 3,4 (Skala zwischen 1 und 5) gut, was nach den vergangenen ertragreichen Anlagejahren auch nicht weiter erstaunt. Interessant wird der Vergleich in den kommenden Jahren sein, sollte sich der gegenwärtige Abwärtstrend an den Kapitalmärkten noch verfestigen und die Jagd nach Renditen erschweren.

Zwei Wealth identifiziert in ihrem Transparenzbericht drei Erfolgsfaktoren für die erfolgreiche Vermögensverwaltung. So macht der erfahrene Finanzmarktspezialist keine kurz- und mittelfristigen Prognosen. Gerade die mittelfristigen Prognosen haben eine vergleichsweise tiefe Eintretenswahrscheinlichkeit. In der Anlagestrategie sollte dieser Aspekte entsprechend gewichtet werden und auf kurz- und mittelfristige Renditeprognosen verzichtet werden.

Verzicht auf Fertigprodukte

Was weiter auffällt ist der Erfolg von Anlagestrategien, die auf die «Grundzutaten» – Obligationen, Aktien und dergleichen – bauen, und nicht auf fertige Produkte wie Hedge-Fonds oder strukturierte Produkte.

Und schliesslich gilt, dass die erfolgreiche Anlagestrategie nicht nur auf die Volatilitätsmessung abstützt bei der Bemessung von Risiko, sondern auch auf die Finanzplanung und den Kaufkrafterhalt.