Die Arbeit der Vermögensverwalter ist in diesen Zeiten kein Zuckerschlecken. Statt wie in vergangenen Jahren mit Toprenditen zu glänzen, müssen sie ihren Kunden die roten Zahlen erklären. Wer dabei am besten abschneidet, ist nicht von vorneherein gegeben.

Der Ukraine-Krieg, die rasant zunehmende Inflation und die Zinswende haben es in sich und dürften die Finanzmärkte noch geraume Zeit beschäftigen. Tatsächlich findet sich kaum eine Anlageklasse, die sich seit vergangenem Januar im positiven Bereich bewegt.

Was auffällt: Es sind nicht nur die offensiven Investment-Strategien, die zu kämpfen haben, sondern auch durchaus konservative, wie eine Studie der Zürcher Vermögensberatung Zwei Wealth zeigt.

Um es gleich vorneweg zu nehmen: Lediglich die besten der sogenannt ausgewogenen Strategien mit bis zu 45 Prozent Aktienanteil vermochten im Jahresverlauf eine positive Rendite zu erzielen. Alle anderen Strategien, von festverzinslichen mit 0 Prozent Aktienanteil bis zu den aggressiven mit 95 Prozent Aktienanteil, erzielten durchs Band negative Renditen.

Überraschend grosse Verluste für konservative Portfolios

Zwei Wealth kommentiert den Befund so, dass nach den fantastischen Renditen der letzten Jahre ein Rückschlag an sich nicht erstaunt. Auffallend sei hingegen, dass sogenannt konservative Anlageportfolios eben auch mitunter grosse Verluste verzeichnen.

Zumindest erzielten die Verwalter von konservativen Anlagestrategien im Median bessere Resultate als der Benchmark, während die aggressiven Portfolios gegenüber dem Benchmark im Schnitt deutlich mehr einbüssten.

Umfassende Vermögensplanung vonnöten

Zwei Wealth zeigt sich in der Studie überzeugt, dass eine simple Risikoprofilierung in Zukunft nicht mehr gleich gut funktionieren wird wie während der nun zu Ende gehenden Phase von sinkenden Zinsen. Das Prinzip der Risikoprofile erlaubte es den Anbietern, ihre Kundinnen und Kunden mit einfachen Mitteln zu klassifizieren und ihnen ohne grossen Aufwand darauf abgestimmte Produkte zu verkaufen.

Deshalb gilt es gemäss der von Patrick Müller und Klaus Wellershoff gegründeten Zwei Wealth in Zukunft, eine umfassende Vermögensplanung vorzunehmen, die auf die eigene Finanzplanung abstützt und eine breite Risikodefinition umfasst.

Breite Streuung bleibt

Allerdings, und dies zeigt die Studie auch, kommt es dann immer noch auf die gewählten Produkte an. Denn die Streuung innerhalb der Strategien mit verhältnismässig hohem Aktienanteil ist riesig. Die besten rentierten im Jahresverlauf mit -1,3 Prozent nur knapp unter Null, während die schlechtesten doch fast 25 Prozent im Minus lagen.

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