Für Institutionelle wird das auf eine nachhaltige Wirkung ausgerichtete Impact Investing immer wichtiger. Gleichzeitig sorgen sie sich über die Wertentwicklung ihrer ESG-Investitionen, wie eine viel beachtete Umfrage zeigt.

Nachhaltige Investitionen sind in der Finanzindustrie schon seit längerem ein Schwerpunktthema. Welche Wirkung Institutionelle mit ihren Anlagen erzielen, ist aber oft schwer nachvollziehbar. Mitunter schwingt bei den Produkten und Lösungen auch der Vorwurf des  Greenwashings mit. Und wie der Fall der deutschen Fondsfirma DWS gezeigt hat, drohen Vermögensverwaltern nach Greenwashing-Vorwürfen auch handfeste wirtschaftliche Risiken.

Immer mehr institutionelle Anleger wollen daher den Impact ihrer Investitionen messen, verwalten und umsetzen. Zu diesem Schluss kommt die jährliche Umfrage des britischen Vermögensverwalters Schroders unter weltweit 770 institutionellen Anlegern, die mehr als 27,5 Billionen Dollar verwalten.

Zwischen ESG und Impact

Neben Risiko und Rendite rückt die Wirkung von Investitionen verstärkt ins Blickfeld der Institutionellen. Knapp die Hälfte (48 Prozent) der Anleger gab an, dass Impact Investing ihr bevorzugter Ansatz zur Umsetzung von Nachhaltigkeit sei. Dies entspricht einem deutlichen Anstieg gegenüber 38 Prozent vor einem Jahr und 34 Prozent im Jahr 2020. Die Erzielung echter Investitionsergebnisse entspricht dabei einem grossen Bedürfnis. 59 Prozent der Interviewten erklärten, dass greifbare Beweise für reale Ergebnisse die wichtigste Komponente einer aktiven Strategie sei.

Echte Impact-Investments sind aber dünn gesät am Markt, dies im Gegensatz zu den nach ESG-Kriterien (Umwelt, Gesellschaft und gute Geschäftsführung) klassierten Anlagen. Die Studie ergab auch, dass die Bedeutung einer vollständigen ESG-Integration in den Anlageprozess (75 Prozent gegenüber 67 Prozent im Jahr 2021) immer mehr in den Mittelpunkt rückt.

Deutlicher Meinungsumschwung

Allerdings machen sich Institutionelle auch vermehrt Sorgen über die Performance ihrer ESG-Investitionen. Die Wertentwicklung stellt für 53 Prozent der Befragten die grösste Herausforderung bei nachhaltigen Investitionen dar. Dies ist ein deutlicher Umschwung. Bislang waren Performance-Sorgen im Jahresvergleich durchwegs zurückgegangen. Vor einem Jahr äusserten nur 38 Prozent entsprechende Bedenken.

Schroders zufolge spiegelt die zunehmende Besorgnis über die Wertentwicklung «wahrscheinlich das schwierige Marktumfeld wider». Mangelnde Transparenz und fehlende Daten wurden ebenfalls als Haupthindernisse genannt, die Anleger von nachhaltigen Investitionen abhalten.

Energiewende ganz oben auf der Agenda

Nicht zuletzt aufgrund der russischen Invasion in der Ukraine ist Energie ein sehr wichtiges Thema für Institutionelle. Denn zu ihren wichtigsten Prioritäten gehört das Angebot von Lösungen zur Unterstützung der Energiewende. 59 Prozent der Befragten sehen Investitionsmöglichkeiten im Bereich der Energiewende als Schlüssel zur weiteren Umsetzung von Nachhaltigkeit.

Fast zwei Drittel der Anleger (64 Prozent) waren der Meinung, dass die Unternehmensführung (beispielsweise Transparenz bei Abstimmungen und Aktionärsbeschlüssen) das wichtigste Thema für das Engagement ist. Ein Fokus auf Menschenrechte und Klima vervollständigte die Top drei der Engagement-Prioritäten.

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