Künstliche Intelligenz spielt in der Digitalisierung vieler Banken eine wichtige Rolle. Doch der Bereich könnte sich in den kommenden Jahren aus regulatorischer Sicht in ein Minenfeld verwandeln.

In der EU läuft die Vorbereitung für eine Regulierung beim Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI). Zwar ist der Prozess noch in der Schwebe, die Stossrichtung der geplanten Regeln gibt jedoch Anhaltspunkte, worauf sich Unternehmen einstellen müssen.

Das Schweizer KI- und Analytics-Beratungsunternehmen «Unit8» hat nun in einem Weisspapier eine Übersicht über die sich durch die Regulierung ergebenden Problemfelder veröffentlicht. Die Firmen tun gut daran, sich auf die neuen Regeln vorzubereiten und sie bereits vorbeugend umzusetzen, so die Empfehlung – auch wenn die Schweiz nicht Teil der EU ist.

Einstufung als Hochrisiko-Anwendungen

Die KI-Regulierung dürfte auf Banken und Versicherungen deutliche Auswirkungen haben. Prozesse, bei denen KI zum Einsatz kommt, sind etwa Anwendungen zur Kreditwürdigkeits-Prüfung oder die Suche nach auffälligen Transaktionen bei der Abwehr von Geldwäscherei. Solche Bereiche dürften von der EU als Hochrisiko-Anwendungen eingestuft und daher stark reguliert werden.

Zwar wird die geplante KI-Regulierung formal nur in der EU gelten, hat aber Strahlkraft darüber hinaus. So müsse sich auch jedes ausländische Unternehmen, das auf EU-Gebiet aktiv ist, daran halten, gleich ob Softwareunternehmen oder Bank, wie es in dem Report weiter heisst. Zudem könne die EU-Regulierung ein Präzedenzfall und Vorbild für weitere Gesetzgeber werden.

Vier Risikoklassen

«In Anbetracht ihrer oft komplexen, grenzüberschreitenden rechtlichen Strukturen müssen sich international tätige Unternehmen aus dem Finanzsektor frühzeitig mit diesen komplexen Auflagen auseinandersetzen», heisst es in dem Bericht.

Die Verordnung unterteile KI-Systeme in vier Risikoklassen, die von inakzeptabel, hoch, gering bis minimal reichen. Je nach Klasse werden dabei andere Anforderungen in Bezug auf Rechtskonformität, technische Dokumentation, Transparenz, Cybersicherheit und Schutz gegen KI-Schwachstellen gestellt, wie es weiter heisst.

Heftige Bussen drohen

Die Nichtbeachtung der EU-Verordnungen – auch unwissentlich – könne gravierende Konsequenzen für Unternehmen haben, so der Bericht. Dabei könnten die Bussgelder bis zu 6 Prozent des weltweiten Unternehmensumsatzes erreichen.

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