Die Schweizer Finanzbranche hat sich die Themen ESG, Nachhaltigkeit und Netto-Null gross auf die Fahne geschrieben. Eine freiwillige Umfrage unter Banken, Versicherungen und Vermögensverwaltern zeigt jedoch, dass es zwar Fortschritte, aber auch noch grosses Potenzial gibt, wenn es um Treibhausgase geht, die zur Erderwärmung beitragen.

Am «PACTA Klimatest 2022», der auf Initiative des Bundesamts für Umwelt BAFU in Zusammenarbeit mit dem Staatssekretariat für Internationale Finanzfragen SIF durchgeführt wurde, haben freiwillig insgesamt 133 Finanzinstitute aus der Schweiz teilgenommen.

Die Ergebnisse würden Fortschritte zeigen. Sie würden aber auch Klarheit über das noch ungenutzte Potenzial geben, wie es vom BAFU heisst. Ein Drittel aller Teilnehmenden würden nicht nur über Klimastrategien verfügen, sondern hätten sich konkrete Klimaziele für das Jahr 2050 oder früher gesteckt.

Um diese Ziele zu erreichen, geben die meisten Testteilnehmenden an, als Aktionäre von Unternehmen darauf hinzuwirken, dass diese ihr Geschäftsmodell klimafreundlich umgestalten. Insgesamt haben die Investitionen in fossile Brennstoffe wie Kohle, Öl und Gas gegenüber dem Klimatest 2020 abgenommen, heisst es weiter.

Nachholbedarf bei Gebäuden

Spielraum hätten die Finanzinstitute noch bei den energetischen Sanierungen der Gebäudeportfolios. Über Aktienanlagen werde zudem immer noch in Öl- und Gasförderfirmen investiert, die ihre Produktion ausbauen anstatt senken wollen.

Mehr Finanzinstitute könnten sich ambitionierte Klimaziele setzen und klimawirksame Massnahmen treffen, heisst es weiter. Als Beispiel wird die rasche energetische Sanierung der Gebäude im Portfolio genannt.

Die meisten Testteilnehmenden hätten zudem keine kurz- und mittelfristigen Klimaziele. Diese würden die Glaubwürdigkeit auf dem Weg hin zu einem klimafreundlichen Finanzunternehmen erhöhen.

SBVg sieht bei Bewertung Verbesserungspotenzial

In einer Reaktion auf den Test begrüsst die Schweizerische Bankiervereinigung (SBVg) die regelmässige Bestandsaufnahme zur Klimaverträglichkeit der Finanzflüsse. Es gebe aber auch Weiterentwicklungspotential bei der differenzierten Beurteilung.

So betont der Verband, dass pauschale Aussagen zur Klimaverträglichkeit des Finanzplatzes basierend auf einem einzelnen Indikator, sei dies PACTA oder ein anderer, mit Vorsicht zu geniessen seien. Dabei wird auf die breiter abgestützten «Swiss Climate Scores» verwiesen, der eine differenziertere Beurteilung der Klimaverträglichkeit erlaube.

Man stelle sich klar hinter das Pariser Klimaabkommen und setze dabei auf den mit den Mitgliedern entwickelten Massnahmenplan.

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