Die Befürchtungen, dass die Nachfrage nach Büroflächen mit dem Trend zu «New Work» nachlassen könnte, haben sich nicht bewahrheitet. Neue Flächen werden in Zentren wie Zürich oder Lausanne schnell absorbiert.

Treiber des aktuellen Büromarktes ist das kräftige Beschäftigungswachstum, wie die Credit Suisse (CS) in ihrer am Mittwoch veröffentlichten Studie «Büroflächenmarkt Schweiz 2023» schreibt. Der Markt befindet sich derzeit in einem Hoch.

Die Absorption ausgeschriebener Flächen hat sich nach dem Ende der Covid-19-Pandemie beschleunigt und eine Reduktion des verfügbaren Flächenangebotes bewirkt. Schweizweit sank die Angebotsquote auf 5,6 Prozent gegenüber 5,8 Prozent im Vorjahr.

Der Trend zur Arbeit im Homeoffice hinterlasse jedoch trotzdem Spuren. Gemessen am Plus der Beschäftigten hat sich die Angebotsquote nur verhalten reduziert und das Flächenangebot ist im Vergleich zu früheren Erholungsphasen weniger stark gesunken.

Homeoffice bleibt

Die Flexibilisierung der Arbeitswelten im Zuge des Homeoffice sei Realität. Auch nach der Rückkehr vieler Arbeitnehmer ins Büro würden die Belegungsraten klar unter dem vorpandemischen Wert liegen. Die Bedeutung des Büros als Kommunikations- und Austauschort nehme deutlich zu, wodurch sich auch die Ansprüche der Mieter ändern würden.

Sowohl in Zürich als auch Lausanne sei das Angebot gesunken. In Lausanne sei eine starke Nachfrage trotz ansehnlicher Bautätigkeit dafür verantwortlich. In Zürich verweisen die Studienautoren auf die seit Jahren verhaltene Flächenausweitung. Das habe dabei geholfen, die Angebotsquote weiter zu reduzieren.

In Zürich ging die Angebotsquote von 7,2 Prozent im Jahr 2021 auf zuletzt 7,1 Prozent zurück. Im Central Business District (CBD) sank demnach das Flächenangebot um rund 13 Prozent und im mittleren Büromarkt um knapp 10 Prozent. In den Vororten der Limmatstadt sei dagegen kein Rückgang zu verzeichnen gewesen. In der Innenstadt sei das Angebot dünn gesät und die Angebotsquote verharre mit 3,1 Prozent auf einem tiefen Niveau.

Viel neue Fläche in Basel

Basel weise mittlerweile hinter Genf die zweithöchste Angebotsquote auf. Als Grund wird die hohe Bautätigkeit der letzten Jahre genannt. Die Rhein-Stadt habe das weit weniger gut verdaut. Der Büromarkt in Genf scheine sich zu stabilisieren, heisst es weiter. Jedoch habe die Angebotsquote aufgrund der anhaltenden Flächenproduktion abermals geringfügig zugenommen. Während im Zentrum das Angebot gering sei, nahm es in den Vororten deutlich zu.

Einen Trend zur Umnutzung von Büroflächen zu Wohnraum sieht die Studie nicht. Einer Verlagerung stünden Fragen wie Zonierung, bauliche Gegebenheiten und vor allem auch die Kosten entgegen. Die Umbaukosten würden in vielen Fällen 75 bis 80 Prozent der Kosten eines Neubaus ausmachen. Für Investoren sei ein Umbau nur bei einem lange drohenden Leerstand eine Option.

Geringere Bautätigkeit

Mit Blick nach vorn rechnet die Studie angesichts der Beschäftigungslage und der tieferen Bautätigkeit nicht mit einer Ausweitung des Angebots. In den vergangenen zwölf Monaten habe das bewilligte Investitionsvolumen in Bürobauten um rund 11 Prozent unter dem Langfristmittel gelegen. In den Grosszentren würden im Schnitt sogar 23 Prozent weniger Mittel für Büroflächen geplant. Die Investoren legen damit unverändert eine eher vorsichtige Haltung an den Tag, wie es weiter heisst.

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