Beim ersten und einzigen Schweizer Spac VT5 hat die selbstgesetzte Frist für das Finden eines geeigneten Übernahmekandidaten die Halbzeit erreicht. Man ist zwar in intensiven Gesprächen, etwas Konkretes kann man derzeit aber noch nicht vermelden.

Als die Special Purpose Acquisition Company (Spac) VT5 im vergangenen Dezember an die Börse ging, hatte man sich eine Frist von 24 Monaten gesetzt, um einen geeigneten Übernahmekandidaten zu finden.

Mit dem Jahresbericht für das Geschäftsjahr 2021/22 per Ende Oktober gibt das Unternehmen nun ein Update zum Stand der Suche nach einem geeigneten Unternehmen, um es durch eine Übernahme an die Börse zu bringen.

An mangelnden Bemühungen hat es offenbar nicht gelegen. Das Unternehmen verweist jedoch auf das schwierige Marktumfeld, das einen Abschluss behindere.

Interessante Spuren verfolgt

Seit dem Börsengang habe sich das VT5-Team intensiv mit der Suche nach einem geeigneten Partner für den De-SPAC-Prozess befasst, heisst es in der Mitteilung vom Mittwoch. Man sei vielen interessanten Spuren gefolgt und habe fast zwei Dutzend Unternehmen unter «Non Disclosure Agreements» (NDA) genauer durchleuchtet.

«Einige Ideen wurden verworfen, da sie unsere strengen De-SPAC-Kriterien nicht erfüllten», schreibt das Management, das vom vom früheren VAT- und Comet-Manager Heinz Kundert als Verwaltungspräsident geleitet wird.

Mit zwei Firmen im Gespräch

VT5 sucht dabei dezidiert ein Unternehmen im industriellen Hochtechnologiebereich, das in seinem Bereich führend in Bezug auf Technologie und Innovation sein soll.

«Derzeit sind wir mit zwei Unternehmen im Gespräch. Die Gespräche befinden sich in einem vorläufigen Stadium, und das Team prüft noch weitere Ideen», heisst es weiter.

Fast 200 Millionen Franken eingesammelt

Bei VT5 beliefen sich die für Übernahmen eingesammelten Mittel Ende Oktober auf 198 Millionen Franken. Die Investorenbasis wird als «sehr gut und langfristig orientiert» bezeichnet.

Der Eigenkapitalwert der A-Aktien wird auf 9.90 Franken je Titel beziffert und der Verlust des vergangenen Geschäftsjahres betrug 5,1 Millionen Franken.

Der Spac-Boom fand ein jähes Ende

Spacs hatten vor einigen Jahren einen wahren Boom erlebt. Doch inzwischen ist es eher still um diese Form der Investitionsvehikel geworden. Die kotierten Mantelgesellschaften ohne eigentliche operative Basis sammeln Geld bei Investoren ein, um erst dann nach Unternehmen zu suchen, die per Akquisition quasi «huckepack» an die Börse gebracht werden.

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