Die Weltraumrevolution wird Lösungen für die grossen Herausforderungen auf der Erde und die Entwicklung einer interplanetaren Wirtschaft ermöglichen. Bietet Weltraum 2.0 bald galaktische Anlagechancen?

Von Rolando Grandi, CFA, Fondsmanager von Echiquier Space, La Financière de l’Echiquier - LFDE

Überleben, Leben, Wohnen – die drei Ziele der NASA-Mission Artemis III, die 2026 die Rückkehr des Menschen auf den Mond einleiten soll, sind klar: Es geht darum, eine dauerhafte Besiedlung des Erdtrabanten zu ermöglichen. Eine neue Ära beginnt. Wir werden uns auf dem Mond und dem Mars künftig nicht nur flüchtig, sondern dauerhaft aufhalten.

Diese Weltraumrevolution eröffnet ungeahnte Möglichkeiten. Denn der Markt wird derzeit auf 400 Milliarden Dollar geschätzt und könnte bis 2040 die Marke von 2,7 Billionen Dollar erreichen. Treiber dieser Entwicklung sind technologische Fortschritte wie die Wiederverwendung von Raketen sowie die zunehmende Beteiligung privater Akteure und bedeutende öffentlich-private Partnerschaften.

Tiefere Frachtkosten im All

Dadurch entstehen völlig neue Anlagegelegenheiten. Die Raumfahrt boomt und das Jahr 2024 wird mit mehr als einem Dutzend grosser Missionen besonders ereignisreich. Dazu zählen der Flug des Raumschiffs Dream Chaser des US-Unternehmens Sierra Space zur ISS, der erste Teil der Polaris Dawn-Mission von Space X, der dritte Orbit-Testflug der Starship-Rakete oder der Jungfernflug der Ariane 6.

Das exponentielle Wachstum des Transports von Gütern in den Weltraum wird durch die drastisch gesunkenen Kosten begünstigt. Statt 25'000 Dollar vor 15 Jahren kostet es heute 2'500 Dollar, ein Kilogramm Fracht ins All zu befördern. Und mit der neuen Starship-Rakete von SpaceX könnten die Kosten sogar auf nur noch 250 Dollar sinken.

Mindestens 150 Weltraum-Missionen geplant

Diese bessere Zugänglichkeit ermöglicht die Beteiligung neuer Akteure wie Rocket Lab. Das Unternehmen trägt mit seinen kostengünstigen und wiederverwendbaren Raketen zur Entwicklung der Satellitenindustrie bei, die Schätzungen zufolge bis 2027 jährlich um über 9 Prozent wachsen wird.

Bis zum Jahr 2030 sind nicht weniger als 150 Missionen zur Erforschung des Mondes geplant. Missionen zur Beförderung von Astronauten, Versorgungsgütern und Infrastrukturen werden voraussichtlich der wichtigste Wachstumsmotor der Raumfahrtwirtschaft sein und im kommenden Jahrzehnt 216 Milliarden Dollar erwirtschaften.

Satelliten der nächsten Generation

Immer mehr etablierte wie aufstrebende Akteure spielen mit dem Gedanken, die neuen Einnahmequellen zu nutzen, die sich aus der Erschliessung des Mondes und aus interplanetaren Erkundungsmissionen ergeben. Die Raumstation Lunar Gateway unter Beteiligung privater Unternehmen ist ein Sprungbrett für künftige bemannte Flüge.

Private Orbitalstationen nach ihrem Vorbild befinden sich in Planung und kurbeln bereits die Nachfrage an. Redwire liefert Solarmodule für die Internationale Raumstation sowie Satelliten der nächsten Generation, das französische Startup Interstellar Lab entwickelt Habitate für Menschen und Gewächshäuser für den Anbau von Pflanzen, und das kanadische Unternehmen MDA entwirft robotische und elektronische Werkzeuge.

Den Weltraum sicher gestalten

Eine wesentliche Herausforderung für die Zukunft der Raumfahrt besteht darin, den Weltraum 2.0 sicher zu gestalten. Denn mit zunehmenden Mengen an Weltraumschrott würden auch die Risiken von Weltraummissionen deutlich steigen. Knapp 36'500 Objekte von mehr als 10 Zentimeter, eine Million Objekte in der Grösse von 1 Zentimeter bis 10 Zentimeter und 330 Millionen Objekte in der Grösse von 1 Millimeter bis 1 Zentimeter befinden sich derzeit im Weltraum

Es werden immer mehr Lösungen entwickelt, um diese grosse Herausforderung zu meistern. Das an der Eidgenössischen Technischen Hochschule Lausanne (EPFL) gegründete Start-up ClearSpace hat Technologien zur Beseitigung von Weltraumschrott entwickelt, die es ermöglichen, die niedrige Erdumlaufbahn von ausgedienten Satelliten zu befreien, welche insbesondere das Kollisionsrisiko erhöhen.

Die grossen Trends von morgen entdecken

Die Weltraumrevolution öffnet die Tür zu neuen Welten. Sie wird zur Lösung der enormen Herausforderungen auf der Erde beitragen (Kommunikation, Navigation, Erdbeobachtung) und gleichzeitig zum Aufbau einer bis vor kurzem noch unvorstellbaren Mond- und interplanetaren Wirtschaft führen.

Als Vermögensverwalter mit Pioniergeist, die ständig auf der Suche nach Innovationen sind, wollen wir bei La Financière de l’Echiquier (LFDE) die grossen Trends von morgen entdecken. Mit dem Echiquier Space verfolgen wir seit 2021 aktiv die Veränderungen im Weltraum-Ökosystem und sind davon überzeugt, dass Investitionen in diesem Bereich es ermöglichen, zahlreiche globale Herausforderungen zu meistern.

Die Weltraumrevolution hat eben erst begonnen

Das Interesse der Anleger an diesem Thema ist ungebrochen, und an den Privatmärkten wird viel Kapital beschafft. Die Weltraumrevolution hat eben erst begonnen und bietet aus unserer Sicht galaktische Chancen.


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