Die Kaufinteressierten für Wohneigentum im Kanton Zürich haben eine grössere Auswahl und können wählerischer sein. Das bedeutet aber noch lange nicht, dass die Preise sinken werden.

Im Kanton Zürich und auch andernorts in der Schweiz war das knappe Angebot am Eigenheimmarkt während der Pandemie der Haupttreiber für die stark steigenden Preise. Doch die Situation hat sich inzwischen geändert, wie die Zürcher Kantonalbank (ZKB) in ihrem Immobilienbarometer für den Heimatkanton schreibt.

«Im Zuge der höheren Zinsen hat sich die Angebotssituation aus Käufersicht wieder verbessert. Im Kanton Zürich sind aktuell so viele Eigenheime ausgeschrieben wie schon seit fünf Jahren nicht mehr», schreiben die Expertinnen und Experten.

Eigentum bringt keinen finanziellen Vorteil

Die Diskrepanz zwischen Nachfrage und Angebot ist längst nicht mehr so gross wie in den Jahren 2020 und 2021. Auch seitdem der Wechsel in die eigenen vier Wände keinen finanziellen Vorteil mehr bringt, hat die Nachfrage nachgelassen. Auf der anderen Seite lohne sich die Vermietung einzelner Wohnungen kaum noch, etwa bei Buy-to-let Wohnungen. Während der Negativzinsphase sei auch bei Erbschaften die Motivation zur Vermietung hoch gewesen. Jetzt fällt es indessen leichter, sich für einen Verkauf zu entscheiden.

Auf der Immobilienplattform Homegate.ch sind jüngst rund 30 Prozent mehr Eigenheime neu aufgeschaltet worden als noch im Vorjahr und die Vermarktungsdauer nimmt zu. Setzt man das Angebot ins Verhältnis zum Bestand, sind im Kanton Zürich erstmals sogar mehr Eigenheime als Mietwohnungen ausgeschrieben, betont die ZKB.

Höhere Preise rund um den Zürisee

Bei den Preisen macht die ZKB in der regionalen Entwicklung im zweiten Quartal deutliche Unterschiede aus. So seien die Preise in der Stadt Zürich selbst und rund um den Zürisee mit einem Wachstum von 3,9 Prozent zum Vorquartal erneut stark gestiegen. Hier werden vor allem die weiter starke Zuwanderung und der ausgetrocknete Mietmarkt als Faktoren gesehen.

In der «Regio», zu der Gemeinden wie Uster, Kloten, Bülach, Winterthur oder Affoltern am Albis zählen, sowie den ländlichen Bereichen des Kantons hätten sie sich seitwärts entwickelt. Ein weiteres Auseinanderdriften erwartet die ZKB jedoch nicht. «Die zunehmende Knappheit am Mietwohnungsmarkt wird die Eigenheimpreise auch in ländlicheren Regionen des Kantons Zürich stabilisieren», lautet die Erwartung.

Für den Gesamtkanton ist der ZKB-Wohneigentumsindex (ZWEX) vom ersten auf das zweite Quartal mit plus 0,5 Prozent leicht gestiegen und zeigt im Vergleich zum Vorjahresquartal ein Plus von 3,2 Prozent.

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Auch mit Blick nach vorn ist nicht mit einem Preiseinbruch zu rechnen. So geht die ZKB von einer sinkenden Bautätigkeit, einer steigenden Nettozuwanderung und weiter sinkenden Leerständen bei Mietwohnungen aus. Das bedeutet klar höhere Angebotsmieten und weiter steigende Eigenheimpreise, auch wenn Letztere deutlich moderater zulegen dürften als in den Jahren zuvor.

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