Gregoire_Bordier_q3Ungewohnt harrsche Töne stimmt der Genfer Privatbankier Grégoire Bordier an und warnt vor dem Verlust von bis zu 6'000 weiteren Arbeitsplätzen in der Branche.

Der Bundesrat und namentlich Finanzministerin Eveline Widmer-Schlumpf seien daran, «auf die Schnelle» dem Schweizer Finanzplatz ernsthaft zu schaden, sagte Grégoire Bordier, Privatbankier des gleichnamigen Instituts und derzeitiger Präsident der Vereinigung der Genfer Privatbankiers.

Gegenüber der Westschweizer Zeitung «Le Matin Dimanche» erklärte Bordier weiter, dass die Wettbewerbsfähigkeit der Banken auf dem Spiel stehe, wenn sich Bern anmasse, ständig über alles zu entscheiden und sich dabei «königlicher als der König» aufzuführen.

Warnung vor weiteren Konzessionen

Sollten die Banken in ihrem Aktionsradius weiter eingeschränkt werden, könnten allein auf dem Genfer Finanzplatz 15 bis 30 Prozent der Arbeitsplätze verschwinden, so Bordier weiter. Aktuell weist die Rhonestadt im Finanzsektor rund 20'000 Stellen aus.

Doch damit nicht genug. Bordier gibt gegenüber der Zeitung ungewohnt kämpferisch und wirft Widmer-Schlumpf weiter vor, angesichts des drohenden Scheiterns der Abgeltungssteuer vor dem deutschen Bundesrat am 23. November 2012 schon jetzt allzu weitreichende Konzessionen machen zu wollen.

«Ein Selbstmord»

So beeile sich die Bundesrätin bereits, via Banken von ausländischen Kunden eine Selbstdeklaration einzufordern, welche die Steuerehrlichkeit bestätige. «Nur», stellt Grégoire Bordier fest, «gibt es so etwas in keinem Land der Welt. Warum sollte das die Schweiz nun einführen? Es wäre ein Selbstmord», gibt sich der Genfer ungewöhnlich hart.

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