Einmal mehr feuert UBS-CEO Sergio Ermotti scharfe Worte ab. Mitarbeiter, die firmeninterne Massnahmen nach aussen tragen, würden sofort entlassen.

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In einem Interview mit dem «SonntagsBlick» bekräftigt UBS-CEO Sergio Ermotti (Bild oben) die Absicht, den Umbau und die Redimensionierung der Bank voran zu treiben – auch gegen interne Widerstände. «Es gibt Leute, die es in der Vergangenheit geschafft haben, den Umbau der Bank zu stören», sagt der Tessiner.

Ein solches Störmanöver seien die Indiskretionen vor ein paar Monaten gewesen: Der Plan, 10'000 Stellen abzubauen, sickerte an die Medien durch. Gelungen sei dieses Störmanöver aber nicht: «Diese Spiele haben ein Ende», so Ermotti. Auf die Frage, ob er das Leck gefunden habe, sagt der UBS-CEO: «Leider nicht. Sonst würde diese Person auf der Strasse stehen – und müsste sogar mit strafrechtlichen Folgen rechnen.»

Glück für Marcel Ospel

In dem Interview kommt auch UBS-Verwaltungsratspräsident Axel Weber zu Wort. Beide Chefs weisen Spekulationen zurück, wonach die Bank ehemalige Top-Kader wie Marcel Ospel im Liborskandal zur Rechenschaft ziehen könnte.

«Wir prüfen immer alle Optionen. Es gibt aber keinerlei Hinweise, dass obere Ränge der Bank seinerzeit und heute involviert waren oder Kenntnisse hatten. Insofern relativiert sich jegliche Frage des Regresses auf ehemalige Kader», sagt Weber.

Axel Weber findet sein Gehalt «normal»

Weber wehrt sich ausserdem gegen den Vorwurf, ein Abzocker zu sein. Er leiste «einen signifikanten Beitrag zum Umbau der Bank und beim Aufräumen mit der Vergangenheit», sagt der UBS-Verwaltungsratspräsident.

«Diese Mission ist eine sehr herausfordernde Aufgabe und muss entsprechend entlöhnt werden. Mein Arbeitsvertrag läuft jeweils nur ein Jahr. Jedes Jahr müssen Verwaltungsrat und ich ihn bei erfolgreicher Zusammenarbeit um ein Jahr verlängern. Selbst unter Anrechnung der Zahlungen beim Stellenantritt fällt mein erstes Jahresgehalt im Vergleich zu anderen Führungskadern relativ normal aus.»

Zur Erinnerung: Weber hatte beim Stellenantritt vier Millionen Franken erhalten.

Schuld sind die Deutschen

Ermotti sagt weiter: Am Scheitern des Steuerabkommens zwischen der Schweiz und Deutschland seien «zu 120 Prozent die Deutschen schuld». «Sie haben einen fertigen Staatsvertrag nicht eingehalten», so der UBS-Konzernchef.

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