Asien ist der Ort, an dem es im Finanzsektor die besten Aussichten gibt? Nein, zeigen die Zahlen. Neben der Wall Street locken auch wärmere Gefilde.

Den Banken geht es nicht gut, und das auf der ganzen Welt. Die Anzahl der Mitarbeiter ging überall zurück, am stärksten in Europa und dem Nahen Osten. Um 21 Prozent reduzierte sich die Zahl der Angestellten in den Front Offices. Daran ändert sich nichts. Doch nun, wo es wieder aufwärts gehen soll, ist es Zeit, zu schauen, wo man am ehesten unterkommen kann.

Asien wurde oft als der neue Standort genannt, an den es Banker zieht. Singapur, Hong Kong, Schanghai schienen mit ihren aus dem Boden spriessenden Hochhäusern und der wachsenden Mittelklasse die vielversprechenden neuen Finanzmetropolen.

Doch wie nun Zahlen der Finanz-Analysten von Coalition zeigen, die das Karriereportal «Efinancialcareers» veröffentlichte, sind es andere Orte, an denen der Jobmarkt positiver aussieht. Europa und der Nahe Osten bleiben die Regionen, in denen es am düstersten aussieht. Doch auch in Asien sind die Aussichten nicht die besten. Vielversprechend, so zeigen die Zahlen, sieht es hingegen in der Region Americas aus.

Amerika die Nase vorn

Zwischen 2010 und 2012 bleibt Amerika mit Asien etwa gleichauf. Um 12 und 13 Prozent gingen die Mitarbeiterzahlen zurück. Doch im Jahr 2012 zeigt sich, wo es besser läuft: Während in Asien die Front-Office-Einschnitte 12 Prozent betrugen, waren es in Amerika nur 8 Prozent.

Neben der Wall Street befindet sich laut der Analyse nun ein anderer Finanzplatz auf dem Weg nach oben. Die Avenida Paulista in Sao Paulo (Bild) ist das Zentrum von Brasiliens Finanzmarkt – und das Flair, das sich dort verbreitet ist dem von New York nicht einmal unähnlich – nur ist es eben wärmer.

Das Potenzial in Brasilien erkennen die Banken weltweit - auch die Schweizer Institute. So ist die Credit Suisse etwa der führende Broker in Brasilien. Mittlerweile hält sie einen Marktanteil von 12,9 Prozent.

Keine überhöhten Erwartungen

Ende Januar 2013 erhielt die UBS die behördliche Genehmigung, um in Brasilien den grössten, unabhängigen Broker des Landes, Link Investimentos, zu übernehmen. Damit gewinnt die grösste Schweizer Bank wichtige Marktanteile im Land.

Das Unternehmen heisst künftig UBS Brasil Corretora. Der CEO, Daniel Cardoso Mendonça de Barros, warnte allerdings vor überhöhten Erwartungen. Das Unternehmen habe 2012 tatsächlich ein gutes Ergebnis erzielt. Doch der Markt sei hart umkämpft, was sich stark auf die Margen auswirke.

 

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