Die Schweizer Börse markierte am Freitag, 3. Mai 2013, ein neues Allzeithoch. Doch kein Medium realisierte dies, stellt Daniel Lang von der Migros Bank fest.

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Daniel Lang ist Leiter Produktmanagement der Migros Bank.

Der Leitindex der Schweizer Börse, der Swiss Market Index (SMI), erreichte am 3. Mai 2013 einen Schlusskurs bei 7'938 Punkten. Zwar liegt dieser Punktestand noch immer 16,9 Prozent unter der bisherigen Rekordmarke von 9548 Punkten, erreicht am 4. Juni 2007.

Allerdings weist der SMI als so genannter Preisindex nicht die vollständigen Erträge aus. Denn: Relevant für den Aktionär ist die Performance inklusive der ausgeschütteten Dividenden, welche im SMI nicht berücksichtigt sind. Auf lange Frist leisten die Dividenden ohnehin den grösseren Beitrag zum Aktienertrag als die Kursgewinne.

Nimmt man folglich die effektive Gesamtrendite (Total Return) inklusive der Dividenden zum Massstab, so haben die SMI-Aktien per 3. Mai ein neues Allzeithoch erreicht (vgl. Grafik). Nicht nur der deutsche Leitindex Dax und die amerikanischen Märkte haben somit die alten Höchststände übertroffen, sondern ebenso die Schweizer Börse.

Den Einbruch vollständig wettgemacht

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Swiss Market Index mit reinvestierten Dividenden (blaue Kurve, SMIC) und ohne Dividenden (grüne Kurve, SMI) seit dem letzten Rekordstand vom 4. Juni 2007.

Dieser eindrückliche Leistungsausweis zeugt von den Qualitäten der Schweizer Flaggschiffe Nestlé, Novartis, Roche & Co. – gerade auch während der letzten Finanzkrise. Insbesondere ihre konstant hohen Dividendenrenditen sind im derzeitigen Tiefzinsumfeld attraktiv.

Weit verbreitete Skepsis

Diese überzeugenden Zahlen kontrastieren allerdings mit der weiterhin verbreiteten Skepsis unter den Anlegern. Diese manifestiert sich zum Beispiel in den nach wie vor tiefen Börsenvolumen. Tatsächlich gibt es etliche Investoren, die mit ihren SMI-Aktien – ungeachtet der positiven Gesamtrendite – Verluste eingefahren haben. Im Vordergrund stehen dabei zwei Ursachen, man könnte sie als klassische Anlegerfallen bezeichnen: Erfolgloses Market Timing sowie eine mangelnde Diversifikation.

Viele Aktionäre verkauften im Abschwung einen Teil ihres Bestandes, in der Absicht, später bei womöglich tieferen Kursen wieder einzusteigen. Die schnelle, kräftige Hausse hat sie auf dem falschen Fuss erwischt. Wer dagegen unbeirrt an seiner Strategie festhielt, ist für seine Ausdauer belohnt worden.

Allzu starke Grossbanken-Ballung

Dazu gehört ebenso die konsequente Reinvestition der ausgeschütteten Dividenden. Auch zur Bedeutung einer breiten Diversifikation liefert der vergangene Baisse-Zyklus reichlich Anschauungsunterricht. Das Rendite-Spektrum der SMI-Aktien seit dem 4. Juni 2007 reicht nämlich von minus 75 Prozent (UBS) bis plus 130 Prozent (Richemont).

Wer damals am Ausgangspunkt des Zyklus eine starke Ballung von UBS- oder CS-Aktien im Depot hatte, konnte diesen Verlust mit Top-Performern wie Richemont, Swatch, SGS, Syngenta oder Nestlé womöglich nicht mehr wettmachen.

Was kommt nun?

Stösst der Total Return Index des SMI weiter nach oben in «uncharted territory» vor, oder setzt erneut eine Abwärtsbewegung ein? Selbst wenn Letzteres zutrifft, darf man als Aktionär zuversichtlich bleiben. Immerhin hat der Index ungeachtet des äusserst schwierigen Umfelds weniger als sechs Jahre benötigt hat, um die frühere Höchstmarke zu egalisieren.

Also wird sich auch eine künftige Baisse früher oder später zur Hausse entwickeln – vorausgesetzt, das Depot ist breit diversifiziert und der Anleger behält ruhig Blut.

Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
  • Julius Bär, weil der Kurs seit dem Signa-Debakel genügend gesunken ist.
    20.23%
  • Vontobel, weil das Unternehmen 2024 die Wende im Asset Management schaffen wird.
    8.76%
  • EFG International, weil die Bank keinerlei interne Probleme bekundet und stark wächst.
    14.9%
  • UBS, weil die Grossbank auch als Privatbank enormes Potenzial bietet.
    46.44%
  • Banque Cantonale Vaudoise, weil sie unter den Kantonalbanken ein grosses Private Banking anbietet.
    9.67%
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