Ian Narev ist wachsam. Wenn man auf seine Wettbewerber achtgebe, so der Chef der Commonwealth Bank, dann müsse man vor allem auch in der Nische schauen.

«Die Apples, die Googles, die Samsungs, die Paypals», auf diese Unternehmen müsse man in der Zukunft besser achten, so Narev in einem Artikel des australischen «Telegraph». Denn sie seien in der Lage, durch ihre Technologien und anderen Arbeitsprozesse ganz andere und neue Angebote zu schaffen, die man als normale Bank nicht bieten könne.

Auch Kunden wünschen sich eine iBank

Und das sehen offenbar auch die Kunden so. Eine Studie der Beratungsfirma Carlisle & Gallagher fand heraus, dass ein großer Teil der Bankkunden sich über ein Angebot der mobilen Bank freuen würde. Fast die Hälfte der rund 600 Befragten würde die iBank nutzen. Google und Apple schnitten als Anbieter fast gleich gut ab. Sechs von zehn Befragten würden zu Apple als Bankanbieter gehen, ein genauso grosser Anteil zu Google.

Grund für Apples grosses Drohpotenzial ist auch der Ruf, den es bei seinen Kunden – von denen viele ja schon als Apple-Jünger bezeichnet werden – erarbeitet hat. Das Unternehmen schaffe es, den Ruf eines Unangreifbaren aufzubauen. So seien die Kunden sorgenfrei, wenn sie sich dafür entschieden, in Apple zu investieren, so Analyst Foad Fadaghi von Telsyte gegenüber dem «Telegraph».

Viel Spekulation

Wie genau eine Google- oder eine Apple-Bank aussehen würde, ist noch reine Spekulation. Doch dass von einem der grossen Anbieter demnächst etwas kommt, scheint klar.

Erst kürzlich wurde bekannt, dass Apple offenbar ein Patent eingereicht hat – für ein «Ad hoc Cash Dispensing Network». Eine App also, mit der man nicht mehr lange nach einem Bankomaten suchen muss (hier der Patentantrag).

Das Tool baut einfach ein entsprechendes menschliches Netzwerk auf: Es zeigt an, wer in der Nähe gerade mit genügend Bargeld herumläuft. Jeder, der Geld ausleihen will, kann sich anmelden – und wenn jemand bei ihm abhebt, erhält er eine Gebühr. Und diese teilt er mit Apple.

Zukäufe geplant

Apple heizte die Gerüchteküche erst am Dienstag Abend an einer Konferenz des Blogs «All Things Digital» wieder an. «Wir haben noch eine ganze Reihe Asse im Ärmel» erklärte Apple-Chef Tim Cook. Was genau das sei, spezifizierte er nicht. Doch die Ideen seien revolutionär. Und man arbeite schon eine ganze Weile an ihnen.

Und wer weiss – vielleicht hat Apple sogar schon die ersten Schritte in Richtung Finanzbranche gemacht? Man tätige ständig Akquisitionen, so Cook weiter. «Aber wir berichten nur davon, wenn wir wirklich müssen». In diesem Jahr aber plane man einige relevante Zukäufe.

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